Vereine
Kein Vorsitzender beim OGV Ponholz

Vereine Auch für ein Führungsteam fanden sich keine Kandidaten. Aufgelöst wird der OGV nicht: Dagegen sprachen sich die Mitglieder aus.

27.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:06 Uhr
Otto Rappl
Auch die Fledermäuse stehen vor dem Aus. −Foto: Otto Rappl

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des OGV Ponholz konnte wieder kein Vorsitzender gefunden werden. Auch der Antrag auf Auflösung des Vereins fand keine Mehrheit.

Vorsitzender Erwin Wolf ging zunächst nochmals auf die Jahreshauptversammlung ein, bei der er sich nach 16 Jahren als 1. Vorsitzender und zwölf Jahre als 2. Vorsitzender nicht mehr zur Wahl stellte. Nachdem bei den Neuwahlen kein Nachfolger gefunden werden konnte, war es notwendig, sich nochmals zu treffen, um die Wahl einer neuen Vorstandschaft erneut anzugehen. Zwischenzeitlich habe man innerhalb der Vorstandschaft intensive Gespräche geführt, um eine Lösung herbeizuführen – aber ohne Erfolg, erklärte Wolf. Auch die Bildung eines Führungsteams konnte man nicht realisieren.

Der OGV Ponholz bestehe nun seit 62 Jahren und sei ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Bei einer Auflösung würde der Verein eine große Lücke im Dorf hinterlassen. Der Verein sei gut aufgestellt, mit vielen Aktivitäten. Auch die Kinder- und Jugendgruppe, die Ponholzer Fledermäuse, die bereits seit 14 Jahren bestehen, sei sehr aktiv. Er würde es bedauern, wenn diese Nachwuchsgruppe des OGV aufgelöst würde, sagte Wolf.

Er habe in den vergangenen 28 Jahren viel Herzblut in den Verein gesteckt und daher wäre es sehr schmerzlich, wenn es nicht weitergehen würde.

Die Vereinsauflösung sei aber dann die letzte Konsequenz. In der Satzung sei geregelt, dass die Auflösung von der Vereinsleitung beantragt werden könne. Dann wäre eine Dreiviertel-Mehrheit der Versammlung zur Auflösung notwendig. Weiter erklärte Wolf, dass das Vereinsvermögen der Stadt Maxhütte-Haidhof zufallen würde.

Bei der anschließenden Wahl zur neuen Vorstandschaft war dann wieder keiner bereit, sich für den Posten des Vorsitzenden zur Verfügung zu stellen. Auch das vorgeschlagene Führungsteam konnte man nicht besetzen. Letztlich blieb Wahlleiter Günther Habezettel nichts anderes übrig, als die Wahl abzubrechen.

Vor der Abstimmung zur Auflösung des Vereines gab es eine rege Diskussion über das Vereinsvermögen, das bei der Auflösung an die Stadt gehen würde. Man sei ein gemeinnütziger Verein und müsse alle drei Jahre die Kassenberichte dem Finanzamt vorlegen, das die Ausgaben prüfe. Man könne mit dem Geld nicht machen, was man wolle, erklärte Wolf.

Es wurde auch angeregt, den Verein ruhen zu lassen, um vielleicht später einen neuen Vorsitzenden zu finden. Wolf sagte, er könne es sich nicht vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt jemanden zu finden, wenn sich schon jetzt keiner aus der bisherigen Vorstandschaft bereiterklärt habe.

Bei der Abstimmung fand der Antrag auf Auflösung des OGV Ponholz keine Mehrheit. Darum ruht der Verein jetzt und es gibt keine Aktivitäten mehr. Zu einem späteren Zeitpunkt wird dann nochmals eine Versammlung einberufen, um einen neuen Versuch zu starten. (bor)