Kultur
Kirwaverein restaurierte Flurkreuz

Um den Hügel mit Flurkreuz ranken sich viele Mythen.

18.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:08 Uhr
Dietmar Zwick
Pfarrer Thomas Nanjilathu (re.) segnete das Flurkreuz −Foto: DIETMAR ZWICK

Am Dienstagabend segnete Pfarrer Thomas von St. Andreas das Kreuz am nordöstlich von Fronberg gelegenen Hasenbicherl. Hierzu begrüßte der Kassier des Kirwavereins Hans Jobst die Anwesenden. Es sei eine lange Tradition in der Oberpfalz, Flurdenkmäler, sogenannte Weg- und Straßenkreuze, aufzustellen. Meist erinnern diese an tragische Ereignisse. In Fronberg gebe es fünf davon, erklärte Jobst. Diese stehen beim Lindenbaum, Hasenbicherl, Petrusberg, Hollerwehr – außerdem das Schreier-Kreuz an der Eisenwerkstraße. Leider wisse niemand mehr, warum diese aufgestellt wurden. Dies gelte auch für dieses Kreuz. Hubert von Breidbach-Bürresheim ließ es 1938 auf dem ehemaligen Galgenberg errichten. Jedoch konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, warum er das tat. Auf Anregung von Pfarrer Thomas erklärten sich Günther Franz und Hubertus von Breidbach bereit, das Kreuz mit Unterstützung des Kirwavereins zu restaurieren. Anfang Oktober 2020 bauten Günther Franz, Otto Karl, Charlotte und Roman von Breidbach, Hans und Jakob Jobst sowie Breidbach Junior und Senior es ab. Günther Franz brachte es auf Hochglanz und die Spenglerei Hans Jäger spendete die Titanblechabdeckung, die Markus Matschuk montierte. Anfang August wurde es nun wieder an Ort und Stelle gebracht mit einem von Herbert Franz perfekt aufbereiteten Korpus, informierte Jobst. Pfarrer Thomas war sehr erfreut über die Restauration und dass auch die jüngere Generation solche Flurkreuze weiterpflege.

Nun wurde der Hügel gereinigt, was künftig der Kirwaverein mit der Stadt übernehme. Auch in der Lesung ging er auf das Kreuz ein. „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht würdig“, zitierte Pfarrer Thomas aus der Bibel. Zur Geschichte des Hasenbicherls gibt es keine Unterlagen, doch in einer Mappe des Landgerichts Burglengenfeld aus dem Jahre 1600 wird der Ort bereits als Hasenbichl bezeichnet. Es sei ein trigometrischer Punkt zur Landvermessung und diene seit Generationen als Treffpunkt. Berichte über einen unterirdischen Gang zum Schloss gehören wohl ins Reich der Fantasie. Vielleicht könnten Archäologen Licht ins Dunkel bringen, wünschte sich Jobst.