Wallfahrt Seebarn
Leonhardiritt: Ross und Reiter gesegnet

Zwei Jahre pausierte die Wallfahrt nach St. Leonhard. Heuer wurden wieder Sauerteig-Zeltln und Erinnerungsrosetten verteilt.

08.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:21 Uhr
Ralf Gohlke
Der Pfalzgraf Johann (Michael Hellmuth) und Pfalzgräfin Beatrix (Julia Grund) führten heuer den Zug der Reiter und Pferde an. −Foto: Ralf Gohlke

Ein eisiger Wind begleitete heuer die Reiterwallfahrt zur Kapelle bei Seebarn, die dem Heiligen Leonhard gewidmet ist. Das hielt aber weder die Reiter noch die Glaubensgemeinde davon ab, am Sonntagvormittag an der traditionellen Feier teilzunehmen. Belegt ist die Wallfahrt bereits seit 1779. In den vergangenen beiden Jahren hatte der Heimatverein Seebarn wegen Corona auf die Ausrichtung verzichten müssen. Umso mehr freuten sich alle Beteiligten darauf, dass sie heuer über die Bühne gehen konnte.

Schon um neun Uhr hatte sich der Zug bei Diendorf formiert und sich dann auf den Weg zur Kapelle gemacht. Die Feuerwehren sicherten die Teilnehmer ab und regelten später auch den Verkehr. Ab Seebarn übernahm die gleichnamige Blaskapelle traditionsgemäß die Führung und gab entsprechend den Takt vor. Ihr schloss sich ein Fuhrwerk mit dem Vortragskreuz an. Den Ministranten kam die Aufgabe zu, den Handwagen mit der Statue des Heiligen zu ziehen. Danach folgten die Ehrengäste, diesmal nur zu Fuß.

Diese Bilderstrecke ist leider nicht mehr verfügbar.

Einer ebenfalls langen Tradition gemäß führte das Pfalzgrafenpaar des Festspielvereins die Gruppe der Berittenen an, vertreten von Michael Hellmuth undJulia Grund. Für Grund, als die „Neue“ an der Seite des Pfalzgrafen, war das der erste offizielle Auftritt, da ja auch das Festspiel pausieren musste.

Beritten:Kutschen:
Pfalzgrafenpaar/Neunburg, Kollerhof/Poggersdorf, Dirscherl/Baierhof, Scheuerer/Kemnath, Biebl/Neunburg, Frenzl/Altenschwand, Fuchsenhof/SeebarnJosef Turban/Diendorf, Helmuth Gleixner/Thann

Bürgermeister Martin Birner hieß die Teilnehmer willkommen und erinnerte noch einmal an die Persönlichkeit des Schutzheiligen der Gefangenen und des Viehs. Er sei stolz, dass sich eine solche, in vielen Orten begangenen Tradition, auch in der Pfalzgrafenstadt erhalten habe, und verband dies mit dem Dank an den Heimatverein, dem er ein vorbildliches Engagement in den entsprechenden Bereichen bescheinigte.

Die stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl bewertete die Bereitschaft, daran teilzunehmen, gerade in diesen Zeiten als einen wichtigen Schritt und ein Glaubensbekenntnis. In seiner Predigt vermittelte Pfarrer Theo Schmucker den Wert von Opfern, bei denen es nicht auf deren materiellen Wert ankomme. Er segnete im Anschluss Ross und Reiter.