Die Mitglieder der Lions Clubs International haben eine Mission: Hilfe zu leisten. Überall, wo öffentliche Mittel nicht verfügbar sind, setzen sie sich vor Ort und in der Welt ein. Traditionell wird in den Clubs jedes Jahr ein neuer Vorsitzender gewählt, und jeder Amtsträger bringt eine einzigartige Motivation und Perspektive mit ein. Immer bleibt jedoch das Ziel, sich für Menschen zu engagieren.
Zum neuen Präsidenten des Lions Clubs Schwandorf wurde nun Torsten Conrad ernannt. Der Personalberater lebt mit seiner Familie in Maxhütte-Haidhof. Sein Vorgänger Peter Mertins, Zahnarzt in Pfreimd, hatte sich gleich zwei Jahre lang zur Verfügung gestellt, da wegen der Pandemie Meetings, Charity-Aktionen und geplante Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Ihm habe das Amt viel Freude bereitet. Jeder könne ein „kleines bisschen“ beitragen, um Gutes zu bewirken, erklärte Mertins im Hotel Birkenhof, wo sich der Club regelmäßig trifft. „Ich habe viel gelernt in Bezug auf Lions, unter anderem bei Districttreffen. Jeden Einzelnen durfte ich besser kennenlernen, und so wurde die Bindung zum Club gestärkt.“ Mertins, der nun als Past-Präsident im Vorstand tätig ist, bedankte sich für das Vertrauen und steckte Torsten Conrad die Präsidentennadel an.
Der neue Präsident warf einen kurzen Blick zurück auf die Geschichte des Lions Clubs Schwandorf. „Mein Vater war im Jahr 1985 Gründungsmitglied. Dadurch konnte ich die Entwicklung des Clubs genau verfolgen und war früh mit ihm verbunden.“ Im Laufe der Zeit habe ein „Umbruch der Generationen“ erfolgt. Früher, so habe er erlebt, führte man neben den Clubaktivitäten sehr viele private Aktionen und Treffen durch - und das wolle Conrad wieder aufleben lassen. „Mein Ziel ist nun, alle hinter dem Ofen vorzulocken. Das Clubleben ist während Corona sehr auf der Strecke geblieben“, erklärte er und bedankte sich bei Mertins: „Es war keine leichte Zeit, den Club zusammenzuhalten.“ Conrad stellte auch das Programm für das neue Lions-Jahr vor. Treffen zum Austausch sowie zum Beispiel Vorträge zu interessanten „aktuellen und bewährten“ Themen stehen auf der Agenda, bei denen auch die Partner der Club-Mitglieder eingeladen werden. Natürlich plant man auch Charity-Aktionen. Am 11. November fahren die Club-Mitglieder zum Beispiel wieder ab dem frühen Morgen Krapfen an Firmen aus und spenden den Erlös - in diesem Jahr gingen 2500 Euro an die Hospizhilfe.
Für das Frühjahr ist ein großes Preisschafkopfturnier in der Mehrzweckhalle in Pfreimd vorgesehen, an dem jeder teilnehmen kann - auch hier werden die Erlöse für soziale Zwecke verwendet. Der Club sei aber auch „Basis für Freundschaften“, betonte Conrad, und diese wolle man pflegen.
Im September findet deswegen eine dreitägige Fahrt nach Görlitz statt, und kurz danach trifft man sich in Pilsen mit dem dortigen befreundeten Lions Club zu dessen 30-jährigen Jubiläumsfeier - nicht ohne eine Spende für dessen Blindenschulenaktion mitzubringen. Traditionell will man aber auch die Kunst fördern, zum Beispiel mit der Organisation von Konzerten der Schwandorfer Gymnasien.
Beim Bürgerfest Schwandorf verkauft man für den guten Zweck Schmankerl wie die „Lions Weißwurst“ oder Orientalisches. Ob Hochwasser-, Ukrainehilfe oder soziale Notlagen , der Club hilft auch kurzfristig.
Und so blicken die insgesamt 36 Mitglieder mit Freude in die Zukunft. Längst sei man viel mehr als ein „Altherrenclub“, wie es früher hin und wieder geheißen habe, betonte Mertins.
Im Jahr 2019 wurde mit Renate Ahrens aus Bodenwöhr die erste Frau im Lions Clubs Schwandorf aufgenommen - früher „unvorstellbar“. Die Journalistin wurde zur Vizepräsidentin gewählt. Sekretär bleibt Jochen Sikorski, der dieses Amt seit vielen Jahren in bewährter Weise führt und laut Conrad „Mahner, Erinnerer und Wissensschatz“ sei.
− tre
