Theater
„Mad Beth“ in Schwandorf: Von Hexen, Königen und Feldherren

18.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:20 Uhr
Dietmar Zwick
Mad Beth (l.) und sein Freund Banquo (r.) kamen angeritten. −Foto: Fotos: Dietmar Zwick

Am Freitagabend fand im Fronberger Schlosshof, einer wunderbaren Kulisse, die Premiere der Theaterbühne Schwandorf mit dem Stück „Mad Beth oder es war einmal in den Highlands“ nach William Shakespeare statt.

Regisseurin Kirstin Rokita hatte das Stück mit großartigen Akteuren in liebevoller Arbeit einstudiert. 120 Besucher hatten am Premierenabend auf der Tribüne vor der Freitreppe des Schlosses Platz genommen. Vom Boten Sabine Brunner wurden sie begrüßt, zudem wollte sie ein paar Eckdaten über den Spielort Preis geben. Jedoch wurde sie von der Erzählerin (Manuela Pürzel- Lehner) gesanglich mit „Bienvenue welcome“ unterbrochen. Sie sagte, dass es wieder schön sei, sie zu sehen. Und sie sitzen alle in freudiger Erwartung, doch es täte ihr leid. Denn die ersten Schauplätze fänden nicht auf dieser Bühne statt, sondern an einem anderen Ort.

Und so verließ das Publikum die Tribüne und begab sich dorthin, wo zwei Hexen (Susanne und Nina Steinshorn) voller Freude mit großen Kochlöffeln Tennis spielten – nicht mit einem Ball, sondern mit einer Maus. Zudem heckten sie einen Plan aus – Hexen eben. Die Erzählerin schwor die Zuschauer ein auf eine schöne Geschichte mit Krieg, Untertanen, König, Wahnsinn, Mord und Hexen.

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Kurz darauf erschienen König Duncan (Hans Wilhelm) und sein Sohn Malcolm (Fabian Wolf), der den Eindruck hinterließ, etwas unter Drogen zu stehen. Auch Feldherr Mad Beth (Erwin Zechmann) und sein tapferer Freund Banquo (Julian Birner) kamen angeritten.

Wieder zurück im Schlosshof angekommen verlas die Erzählerin gemeinsam mit dem Publikum einen Hexenspruch, der lautete: „Unheilsschwestern, Hand in Hand, zieh’n wir über Meer und Land. Rundum dreht euch rundherum: Dreimal dein und dreimal mein und dreimal noch, so mach es neun – Still! Der Zauber ist geknüpft.“ Dabei stand, dass dieser Spruch nicht auf der Bühne laut vorgelesen werden dürfe. Das Unheil nahm seinen Lauf. Ein Mord, eine böse Lady M (Yvonne Hofmann) – einfach der normale Alltag.

Das Publikum tauchte dabei in Tyrannei, Verfall, Schauer und Tod ein. Das Ensemble gab dies mit heiteren Akzenten überzeugend wieder. Weitere Aufführungen sind am 21., 22. und 23. Juli um 20 Uhr.