Kultur
Martin Frank sorgte in Neunburg für Lacher

11.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:01 Uhr
Bei seinem Auftritt in Neunburg erklärte Martin Frank, wie er die Welt sieht. −Foto: Ralf Gohlke

Eigentlich sollte Martin Frank bereits im Dezember 2020 in der Schwarzachtalhalle sein Soloprogramm präsentieren. Wegen Corona mussten der Termin noch zweimal abgesagt werden. Aber nun war es endlich soweit. Der Niederbayer aus dem Landkreis Passau erschien auf der Bühne, begleitet vom erwartungsschwangeren Applaus des Publikums in der ausverkauften Halle.

Locker ließ er seiner Enttäuschung darüber freien Lauf, dass Künstler nicht systemrelevant wären und er sogar auf leeren Supermarktparkplätzen spielen musste. Die Lacher hatte er von Beginn an auf seiner Seite, egal ob beim Dialog eines französischen Kleinwagens mit einem Kuhfladen oder der Schilderung der räumlichen Enge auf dem familieneigen Bauernhof, bei dem der Nachwuchs nur ein eigenes Zimmer ergattern würde, wenn jemand anderer „rausstirbt“.

Friedhof als Kontaktbörse?

Das inzwischen der Friedhof zur Kontaktbörse genutzt wird, war für ihn ein Schock, aber amüsant für das Publikum. Der Papa, die Oma und der Opa sind sowieso die Hauptakteure in seinem Programm. Sie hätten ihn nicht nur in seiner Jugend geprägt, sondern tun dies auch heut noch. Das Leben auf dem Hof verbindet er hervorragend mit dem Leben in der Großstadt oder sogar außerhalb Bayerns.

Ohne mit den erhobenen Zeigefinger versteht Frank es hervorragend, Missstände aufzuzeigen und charmant aufs Korn zu nehmen. Zwischendurch lässt er immer wieder seine Qualitäten als ausgebildeter Opernsänger einfließen und bringt dabei das Publikum zum Schunkeln.

Neues Buch: „Ein famoser Freistaat“

Für die Zugabe hat er sich einen Klassiker aus seinen Programmen aufgespart: ein neues Geschäftsmodell für Hühnerbegräbnisse. Plötzlich herrschte Ruhe in Saal als er gestand, er habe jetzt ein Kind. Das änderte sich schnell, weil er damit sein Buch „Ein famoser Freistaat“ meinte, dass er zusammen mit Franzika Wanninger verfasst hat. Einige Leseproben machten Lust auf mehr.