Festakt
MS-Selbsthilfegruppe feiert 30. Jubiläum

Die Gruppe von an Multipler Sklerose erkrankten Menschen in Schwandorf traf sich, um das langjährige Bestehen zu bejubeln.

27.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:14 Uhr
Claudia Kraus, Nicole Tschenet-Dörk und Sieglinde Neft freuen sich über die Ehrung (v.l.n.r.). −Foto: Johannes Berner

Am zurückliegenden Freitag feierte die MS-Selbsthilfegruppe Schwandorf ihr 30-jähriges Bestehen in der Ziegelhütte in Schwandorf. „Mit eingeschlafenen Beinen herumgehen zu müssen, den Eindruck haben, betrunken zu sein, obwohl man stocknüchtern ist, wenn Angst zum Lebensinhalt wird, man plötzlich von der Sozialhilfe leben muss“, mit diesen Worten gab Ellen Galle, Mitglied im erweiterten Vorstand des Landesverbands, einen Einblick in die Krankheit Multiple Sklerose, unter der die Mitglieder der Gruppe leiden müssen. In ihrer Ansprache wies sie außerdem darauf hin, dass MS jeden ohne Vorwarnung treffen könne. Worüber Galle sprach, weiß auch Christine Heigl von der DMSG-Beratungsstelle Regensburg Bescheid, die besonders das Engagement der langjährigen Gruppenleitung Schneeberger und Schneider, als auch die Arbeit der derzeitigen Leitung mit Nicole Tschenet-Dörk, Sieglinde Neft, Angelika Lotter und Claudia Kraus hervorhob. In der Vergangenheit hätten die Ehrenamtlichen und weitere Gruppenmitglieder viel getan, um über die Erkrankung MS aufzuklären, so Heigl.

Danke gesagt

Als aktuelle Leiterin bedankte sich Tschenet-Dörk insbesondere für die Förderungen und Spenden in den vergangenen Jahren sowie der Firma Betzlbacher und der Altstadtapotheke für ihre langjährige Unterstützung. Im Rahmen des Festakts erhielten die Leiterinnen der Abendgruppe Tschenet-Dörk und Neft als Dank für ihr Ehrenamt vom Landesverband die goldene Ehrennadel, eine Urkunde sowie Blumen. Beide hatten vor zehn Jahren die Leitung von Schneeberger übernommen und führen die Gruppe bis zum heutigen Tag fort.

Neben ihnen wurde die ehrenamtliche Mitarbeiterin Kraus für ihr Wirken von bislang fünf Jahren mit einer silbernen Ehrennadel vom Landesverband, einer Urkunde sowie einem Blumenstrauß geehrt. Zum Anlass des Jubiläums der Abendgruppe waren auch Vertreter der Politik anwesend. Stellvertretend für die Große Kreisstadt Schwandorf stattete die Bundestagskandidatin und Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf dem Festakt einen Besuch ab und lobte in ihrer Rede den Zusammenhalt der Gruppe.

Niemanden alleine lassen

„Ich sage diejenigen, die die Gruppe über 30 Jahre am Leben gehalten haben, für die Initiative auch dafür die wertvolle Plattform zu schaffen, das gute Miteinander, die regelmäßigen Treffen, für die Mühen und der Organisation im Hintergrund vielen herzlichen Dank.“ Neben ihr bedankte sich auch Birgit Höcherl, die Stellvertreterin des Landrats, für Galles Worte über den Einblick in die Erkrankung mit einer Metapher aus der Schiffssprache. Die beeindruckenden Worte hätten gezeigt, wie sehr sie als Betroffene mit der Diagnose ihre Segel anders setzen mussten, so Höcherl. Der Landtagsabgeordnete Alexander Flierl, der ebenfalls gratulierte, machte abschließend klar, wie wichtig es sei, dass sich niemand in der Krankheit allein gelassen fühle. Unter den Ehrengästen waren außerdem die Stadträtin Susanne Rappl, die stellvertretende Patientenbeiratsvorsitzende Heike Rickl sowie Herr Betzlbacher zugegen. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Gesangsduo Soulmate. (sjb)