Handel
Neuer Anlauf für das Kaufland-Areal

Der Bauausschuss hat eine Voranfrage für einen Supermarkt auf dem Gelände im Schwandorfer Süden gebilligt.

25.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:28 Uhr

Die Immler-Stiftung hat eine zweite Bauvoranfrage für das ehemalige Kaufland-Gelände vorgelegt. Die erste gab’s im November 2017. Archivfoto: Heinzl

Nach dem Aus für das Kaufland hat die Immler Großfamilienstiftung als Eigentümerin des Areals jetzt einen zweiten Antrag auf Bauvorbescheid an die Stadt gerichtet. Diesmal geht es um einen großen Lebensmittel-Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von rund 4140 Quadratmetern und einem Bäckerei/Café-Bereich mit weiteren 190 Quadratmetern Fläche. Um eine eventuelle Ansiedlung am (ehemaligen) Einzelhandelsstandort zu ermöglichen, genehmigte der Bauausschuss in einer Mammutsitzung am Montag die erforderlichen Befreiungen vom Bebauungsplan.

Der Grundstückseigentümer hat damit Baurecht, aber das hatte er – in abgewandelter Form – bereits zuvor. Wie Baudirektor Reinhard Schade ausführte, hatte die Stadt auf dem Grundstück im Stadtsüden schon vor Jahren einen Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von 4664 qm und kleinflächigen Einzelhandel mit einer zusätzlichen Verkaufsfläche von 800 qm genehmigt. Doch die Immler Großfamilienstiftung nutzte diese Option nicht.

Sind die modifizierten Pläne mit den rechtlichen Vorgaben der Stadt vereinbar?

In der Sitzung ging es nun um die Frage, ob auch die modifizierten Pläne mit den rechtlichen Vorgaben durch die Stadt vereinbar sind. Baudirektor Schade bejahte dies vor allem mit dem Argument, dass die geplante Verkaufsfläche in der neuen Bauvoranfrage die bisher genehmigten Ausmaße noch deutlich unterschreite. „Überschlägig geprüft“ hat die Verwaltung laut Schade auch die landesplanerische Zulässigkeit eines großflächigen Einzelhandels an dieser Stelle. Sein Fazit: Die Regierung der Oberpfalz habe in einer früheren Stellungnahme keine Einwände vorgebracht. Auch dem Einzelhandelsentwicklungskonzept der Stadt Schwandorf widerspreche ein derartiges Vorhaben nicht.

Am Ende sahen das auch die Mitglieder des Bauausschusses so und stimmten einstimmig für die erforderlichen Befreiungen vom Bebauungsplan. Einige allerdings mit gemischten Gefühlen. UW-Stadtrat Jochen Glamsch stellte die Frage nach möglichen Konsequenzen für das Maschek-Gelände an der Regensburger Straße oder den Rewe-Standort am Tor zur Schwandorfer Innenstadt; ähnlich argumentierte Ferdi Eraslan (FW). Am Ende setzte sich der allgemeine Wunsch durch, eine mögliche Entwicklung am ehemaligen Kaufland-Areal nicht zu verhindern.

OB Andreas Feller wies darauf hin, dass sich durch eine Anpassung des Baurechts nichts Wesentliches ändere: „Wenn die Immler-Stiftung das frühere Vorhaben hätte umsetzen wollen, hätte sie jederzeit damit beginnen können“. Das Verfahren für einemögliche Edeka-Ansiedlung an der Regensburger Straßestecke dagegen „noch in den Kinderschuhen“.

„Entweder hat der Eigentümer einen Kaufland, oder er hat einen Edeka, oder er möchte sich einfach nur im Gespräch halten.“OB Andreas Feller

Wie es weitergeht, ist nach offizieller Lesart noch unklar. Baudirektor Schade bezeichnete Angaben über den möglichen Betreiber des Supermarkts als „Spekulation“. Die Bauvoranfrage sei marken- und firmenneutral erfolgt. OB Feller drückte es so aus: „Was dahinter steckt, wissen wir nicht. Entweder hat der Eigentümer einen Kaufland, oder er hat einen Edeka, oder er möchte sich einfach nur im Gespräch halten.“

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