Polizei
Neuer Koordinator im Zentrum am Weinberg

Markus Leitl wurde in sein Amt eingeführt. Landespolizei, Zoll und tschechische Polizei arbeiten hier Hand in Hand.

25.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:34 Uhr
Markus Leitl ist „European Joint Master Border Management“ −Foto: Polizei

Zum Jahreswechsel wurde beim Gemeinsamen Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit Petrovice-Schwandorf (GZ PET/SAD)" ein neuer Koordinator in sein Amt eingeführt. Die letzten beiden Jahre stand mit Polizeioberrat (POR) Christian Kiener ein Polizeibeamter der Bayerischen Polizei an der Spitze der in der Region wohl einmaligen internationalen Dienststelle am Schwandorfer Weinberg.

Wie aus einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums hervorgeht, hat nun turnusgemäß mit Erstem Polizeihauptkommissar (EPHK) Markus Leitl ein Bundespolizist die Koordination des personalstärksten Zentrums in Europa mit derzeit insgesamt 101 Mitarbeitern für die nächsten zwei Jahre übernommen. Kiener wird weiterhin für die bayerische Polizei als deren Kontingentleiter im Gemeinsamen Zentrum in Schwandorf fungieren und gleichzeitig die Rolle des stellvertretenden Koordinators wahrnehmen.

Kümmersbrucker war im Aufbaustab

Der 52-jährige Leitl ist ein echtes Urgestein und mehr als ein „Mann der ersten Stunde“. Der Kümmersbrucker war weit vor dem offiziellen Start des Schwandorfer GZ am 17. Dezember 2007 bereits im Aufbaustab, so dass das Zentrum mit ihm noch „vor der ersten Stunde“ gewachsen ist. Im Laufe der Jahre habe man sich laut Leitl von einem regionalen Zentrum mit reinen Grenzangelegenheiten zu einem Zentrum mit Anfragen aus ganz Deutschland und Tschechien mit enger Kooperation mit dem deutschen Bundeskriminalamt und dem Polizeipräsidium Prag entwickelt. Seit Oktober 2016 gibt es einen neuen deutsch-tschechischen Polizeivertrag, der europaweit einer der modernsten ist und Handlungsrahmen gerade für das komplette Aufgabenspektrum des GZ vorgebe.

Leitl stellte beim Antrittsgespräch die vier großen Komponenten des GZ Schwandorf in den Fokus: Dauerdienst, Tagdienstkomponenten mit Schwerpunkt Rückführung und Ermittlungsunterstützung, Sprachmittlerdienst und gemeinsames Geschäftszimmer der zwei Arbeitsstellen Petrovice und Schwandorf.

Für den Bundespolizisten, der bisher stellvertretender Koordinator war, ändert sich auch in Zukunft nicht viel, denn er kennt das GZ von der Pike auf und spricht daher auch perfekt Tschechisch. Als Zusatzaufgabe stellt sich für den neuen Koordinator die Mitgliedschaft in der bayerisch-tschechischen regionalen Arbeitsgruppe und so manche repräsentative Aufgabe. Leitl führt nach europaweit herausragendem Studiengang als einer der wenigen den akademischen Titel eines „European Joint Master`s Border Management“.

Arbeit mit tschechischen Partnern

Der Bundespolizist brennt förmlich für sein GZ und stellt die Wiederaufnahme der persönlichen Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnern nach der Bewältigung der Coronapandemie in den Vordergrund. Zudem möchte er die Intensivierung der Zusammenarbeit mit EU-Agenturen wie der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache FRONTEX weiter forcieren.

Privates: Beruf:
52 Jahre alt, verheiratet, zwei erwachsene Töchter; wohnhaft in Kümmersbruck; Urgestein im Gemeinsamen Zentrum seit dessen Gründung am 17. Dezember 2007.Derzeit hat er die Funktion des deutschen Koordinators für die Arbeitsstellen Petrovice und Schwandorf und fungiert als Kontingentsleiter der Bundespolizei.

Der bisherige Koordinator der Bayerischen Polizei POR Christian Kiener erklärte im Rückblick, dass er eine hervorragende Unterstützung – ob von Bundespolizei, Zoll oder tschechischen Kollegen – erfahren habe. Besonders gefordert habe den 49-jährigen Schwandorfer, losgelöst von den vielen sonstigen Fällen, die Coronapandemie mit dem enormen Informationsbedürfnis. Bevölkerung, Behörden, Institutionen und vorgesetzten Dienststellen wollten und wollen minutengenau wissen, welche Regelungen in Tschechien gelten und welche Auswirkungen dies auf Deutschland hat.

Leitl und Kiener beschreiten auch nach dem Wechsel weiter den gemeinsamen Weg im GZ PET/SAD. Ein großer Vorteil sei es laut Leitl, dass der bisherige Koordinator nun als einer seiner Stellvertreter arbeitet.