Kunstverein Unverdorben
Neujahrskonzert in Neunburg war ein Erfolg

16.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:05 Uhr
Ralf Gohlke
Jeanette Wernecke und Daniel Pataky(v.l.) sangen sich, begleitet von der Vogtland Philharmonie, in die Herzen des Neunburer Publikums. −Foto: Ralf Gohlke

Das Neujahrskonzert des Kunstvereins Unverdorben knüpfte nahtlos an die Veranstaltungen vor der Pandemie an. Mit der Verpflichtung der Vogtland Philharmonie, die mit der Sopranistin Jeanette Wernecke und dem Tenor Daniel Pataky auch noch zwei hochkarätige Gesangssolisten präsentierte, konnte die Qualität sogar noch einmal deutlich gesteigert werden.

Zudem stellte Dorian Keilhack nicht nur seine Fähigkeiten als einfühlsamer Dirigent, sondern auch als amüsanter Moderator bestens unter Beweis. Als besonderen Wunsch der älteren Stammbesucher begründete der Vorsitzende des Kunstvereins Peter Wunder den eher ungewöhnlich frühen Beginn des Konzertes – bereits um 16 Uhr.

Der Wunsch der älteren Stammbesucher: Anfahrt im Hellen

Wenigstens die Anfahrt sollte noch im Hellen möglich sein, habe die Bitte gelautet, welcher der Verein gerne nachgekommen sei. Fast schon zu den Stammgästen zählte stellvertretender Landrat Richard Tischler mit Gattin, ebenso wie Bürgermeister Martin Birner und Stellvertreterin Margit Reichl sowie die ehemalige Staatssekretärin Marianne Deml. Peter Wunder stellte heraus, dass es sich um das 30.Konzert dieser Art seit der Eröffnung der Schwarzachtalhalle handelt.

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Den Auftakt gestaltete das Orchester, das 2023 sein 30-jähriges Bestehen feiern kann, mit der Ouverture der Oper „Don Pasquale“von Gaetano Donizetti. Dem schloss sich Jeanette Wernecke mit der Arie „Quel il cavaliere“ an. Daniel Pataky sang „La Donna e mobile“ aus Giuseppe Verdis Rigoletto. Spätestens beim Duett, „Un di felice“ aus „La Traviata“, hatten beide die Herzen des Publikums bereits erobert.

„Ohne Sorgen“ hieß der Titel einer schnellen Polka von Josef Strauß. Unter anderem mit dem Klassiker „O Sole mio“ und „Je veux virvre“, verabschiedeten sich die beiden Solisten im ersten Konzertteil.

Leise und laute Passagen sorgten für Abwechslung

Kenner schätzen die Anforderungen an die Musiker mit leisen und lauten Passagen des Titels „in der Halle des Bergkönigs“ der Oper Peer Gynt von Edvard Grieg, mit der das Publikum in die Pause entlassen wurde.

Dorian Keilhack hatte es bestens verstanden, zu den jeweiligen Titeln überzuleiten. Dazu wurde auch schon mal ein Gedicht von Goethe zitiert oder Anekdoten aus dem Leben der Komponisten zum Besten gegeben. Einer „eigenen Geschichte“ widmete er einen totalen Stromausfall in Neunburg, der auf überuferndem Wetteifer bei der Installation von Weihnachtsbeleuchtungen basierte.

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Nach der Pause standen er und der Bassist zunächst allein auf der Bühne, ebenfalls als Beginn einer kleinen humorigen Einlage. Erst nach und nach kamen die Akteure der übrigen Register hinzu, um in die „Auftrittsouvertüre“ von Fredo Jung, einzustimmen.

Eine Lanze brach der Dirigent ebenso für die Schlagzeuger, die, wie beim Sandpaperbalett von Leroy Enderson, verdeutlichten, dass sie auch „leise“ können.

Es gab Musical und Schampus

In die Welt des Musicals entführte Jeanette Wernecke die Zuhörer mit „The girl in 14G“, bevor Daniel Pataky aus Puccinis Turandot „Nessum dorma“ schmetterte. Ein Gläschen Schampus durfte es für beide zum Trinklied aus „La traviata“ sein. Pfiffe im Theater bedeuten in der Regel nichts Gutes. In dem Fall wurde das Publikum beim großen Finale zum „River-Kwai-Marsch“ sogar extra animiert. Fast schon ein Muss ist der Radetzky-Marsch von Johann Strauss (Vater) zum Abschluss eines jeden Neujahrskonzertes. Danach hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Stehender Beifall war der verdiente Lohn für einen tollen Konzertnachmittag.