Medizin
Neunburger Chirurg eröffnet seine Praxis

Dr. Heinz Graf übergibt an Walter Heigenhauser: Ab 2. Januar ist der neue Arzt mit dem bewährten Team für seine Patienten da.

19.12.2019 | Stand 16.09.2023, 5:14 Uhr
Roland Thäder

Geschäftsleiter Georg Keil (von links), der neue Chirurg Walter Heigenhauser, Bürgermeister Martin Birner, Dr. Heinz Graf und Dr. Richard Wagner zeigen sich zufrieden mit der Lösung. Foto: Thäder

Es ist geschafft: Die ärztliche Versorgung in Neunburg bleibt stabil auf einem sehr hohen Niveau. Das sagte ein sichtlich erleichterter Bürgermeister Martin Birner am Mittwoch bei der Praxisübergabe von Dr. Heinz Graf an Werner Heigenhauser. „Das ist ein wichtiges Zeichen an die Bevölkerung“, sagte Birner. Monate lang gab es ein nervenaufreibendes Tauziehen um den Verbleib der Chirurgie in der Stadt. Am 2. Januar eröffnet der neue Chirurg nun mit dem bewährten Team seine Praxis im früheren Kreiskrankenhaus.

Der sogenannte Zulassungsausschuss für Ärzte und Psychotherapeuten in der Oberpfalz hatte Ende November zugunsten der Stadt entschieden. Neunburg darf weiter seinen chirurgischen Arztsitz behalten. Heigenhauser, Notarzt und Facharzt für Chirurgie und zuletzt am MVZ in Furth im Wald tätig, übernimmt den Arztsitz von Dr. Heinz Graf.

Die ärztliche Landschaft wird sich verändern

Allerdings läuft jetzt noch die vierwöchige Widerspruchsfrist gegen die Entscheidung des Ausschusses. „Die Widerspruchsfrist beginnt jeweils mit Zustellung des entsprechenden Bescheides durch den jeweils regional zuständigen Zulassungsausschuss und dauert dann genau einen Monat“, teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KVB) auf Anfrage der Mittelbayerischen mit. Laut Heigenhauser und Dr. Graf endet diese Mitte Januar. Dabei handle es sich jedoch lediglich um eine Formalie.

Birner zeigte sich überzeugt, dass sich die ärztliche Landschaft in den nächsten Jahren verändern wird. „Gemeinschaftspraxen werden sich durchsetzen. Da ist eine gute Zusammenarbeit der Ärzte notwendig“, sagte das Stadtoberhaupt. Dr. Richard Wagner, der die Praxis für Innere Medizin im ehemaligen Kreiskrankenhaus betreibt, hieß seinen neuen Kollegen willkommen. Er freue sich, dass die 100-jährige Geschichte der Chirurgie in Neunburg weitergehe und „wir der Bevölkerung die Kernfächer Chirurgie und Innere Medizin anbieten können“, sagte Dr. Wagner.

„Es ist wichtig, dass die Facharztsitze in der Fläche bleiben und sich nicht auf Städte konzentrieren.“Werner Heigenhauser, neuer Chirurg in Neunburg

Heigenhauser sagte, dass er Respekt vor der Leistung seines Vorgängers hat. „Es ist wichtig, dass die Facharztsitze in der Fläche bleiben und sich nicht auf die Städte konzentrieren“, zeigte sich der neue Neunburger Chirurg überzeugt. Heigenhauser hat als Chirurg etliche Jahre am Klinikum in Deggendorf, am Universitätsklinikum in Regensburg und weiteren Häusern praktiziert.

Mit der Region Neunburg ist der neue Arzt vertraut

Die Region Neunburg kennt der 54-Jährige gut. Mit seiner Frau Daniela hat der gebürtige Straubinger in deren Heimatdorf in Oberlangau bei Oberviechtach ein Haus gebaut. Dort ist er auch als Notarzt im Einsatz. Auch Teile der Neunburger BRK-Bereitschaft kennt er schon.

Lediglich die Qualifikation des sogenannten Durchgangsarzts (D-Arzt), den die Träger von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und Gemeindeunfallversicherungsverbänden für die Behandlung von Betriebs- und Schulunfällen fordern, hat Heigenhauser nicht. Sorgen müsse sich deshalb aber kein Patient machen. „Niemand wird abgewiesen. Die Erstversorgung übernehme ich“, sagt er.

Öffentlich hatte Birner in den vergangenen Monaten im Zusammenhang mit der Chiurgie-Nachfolge immer nur von einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) gesprochen, das die Stadt selbst im ehemaligen Krankenhaus aufbauen würde. Am Ende entschied sich der Zulassungsausschuss nun für die Bewerbung von Walter Heigenhauser.

Mehr aus Neunburg lesen Sie hier.

Aktuelles aus der Region und der Welt gibt es über den Facebook Messenger, Telegram und Notify direkt auf das Smartphone