Freizeittipp für Familien
Neunburgs Kinder schnuppern Zirkusluft – Vorstellungen ab heute

20.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:23 Uhr
Roland Thäder
Am Trapez ist Konzentration gefragt. Zirkusdirektor Andre Sperlich leistet einer Schülerin hier Hilfestellung. −Foto: Roland Thäder

„Manege frei!“ heißt es ab dem heutigen Mittwoch. Der „Projektcircus Andre Sperlich“ macht nach 2018 zum zweiten Mal Station auf der Wiese am Schulzentrum in der Austraße.

Die Artisten führen die Neunburger Grundschüler mit pädagogischem Geschick in die Geheimnisse von Akrobaten, Fakiren oder Seiltänzern ein. Seit Montag üben die Kinder für ein Programm, dass sie dann von Mittwoch bis Samstag in vier Vorstellungen der Öffentlichkeit in einem richtigen Zirkuszelt präsentieren werden. Die Schulleiterin der Mittelschule an der Katzdorfer Straße, Irene Träxler, hat den Grundschülern einige Räume in ihrem Haus für das Einstudieren ihrer Rollen zur Verfügung gestellt.

Klare Ansagen vom Profi

„Hände an die Stange! Mit den Beinen festklammern. Ihr müsst bei der Sache sein. Sonst fallt ihr möglicherweise runter!“ Mit klaren Ansagen sorgt Zirkusdirektor Sperlich dafür, dass sich die Schüler konzentrieren, während er am Trapez Hilfestellung zu den Übungen leistet.

Am vergangenen Samstag haben die Eltern der Zauberlehrlinge bereits Teamwork bewiesen und das Zirkuszelt in knapp zwei Stunden samt Tribühne und Manege aufgebaut. Am Samstagnachmittag werden sie das Zirkuszelt dann wieder abbauen und verladen. Die Eltern werden bei den vier Aufführungen auch Wurst- und Käsesemmeln verkaufen.

Am Mittwochvormittag findet die Generalprobe statt. Eine weitere Vorstellung bleibt 50 Grundschülern aus Dieterskirchen und den Kleinen des Neunburger Kindergartens St. Martin vorbehalten.

Wünsche wurden erfüllt

Seit Pfingsten laufen die Vorbereitungen für die Zirkusshow. Ob Jongleur oder Trapezkünstler, jeder Schüler durfte drei Wünsche äußern, was er am liebsten machen würde. Zu 80 Prozent hätten diese Wünsche erfüllt werden können, sagt Schulleiterin Sabine Bauer.

Die Idee, den „Projektcircus“ nach Neunburg zu holen, kam der Rektorin vor fünf Jahren. Damals war gerade die Turnhalle der Grundschule in der Lederergasse für den Neubau abgerissen worden. „Wir hatten keine Möglichkeit mehr, uns zu bewegen“, erinnert sich Bauer. Der Stadtpark wurde erkundet und vielerlei mehr. Aber das sei kein Ersatz für den Sportunterricht gewesen.

Bei einem Besuch in ihrer Heimatschule in Kempten im Allgäu sei sie dann auf den „Projektcircus“ gestoßen. Als eine Schule abgesprungen sei, habe Neunburg die Chance genutzt. Das sei ein Glücksfall gewesen. „Der Zirkus ist auf Jahre ausgebucht“, weiß die Grundschulrektorin. Das Training für die Vorstellungen soll aus pädagogischer Sicht koedukativen Unterricht, soziale Kompetenzen, Koordination und Motorik verbessern sowie Teamwork fördern helfen, erläutert Bauer.

„Jedes Kind soll in seiner Grundschulzeit einmal den Zirkus erlebt haben“, hat sich die Schulleiterin zum Ziel gesetzt. Infolge der Corona bedingten Zwangspause von zwei Jahren sei die Schule nun wieder im Rhythmus, freut sich die Pädagogin und fügt hinzu: „Es tut uns allen gut, einmal was anderes zu machen.“ Der Zirkus selbst existiert seit 2000. Wenn sie nicht unterwegs sind, schlagen die Zirkusleute ihre Zelte in Wittenberg auf. Andre Sperlich entstammt einer alten Zirkusfamilie.

Der Zirkus ist für alle offen

Vorstellungen:Mittwoch, Donnerstag und Freitag jeweils um 17 Uhr. Die Samstags-Aufführung findet um 10 Uhr statt.

Eintrittspreis:Jeder ist willkommen. Eine Eintrittskarte kostet zehn Euro. Eltern der Akteure haben zwei Freikarten erhalten.

Kurs:Der Zirkuskurs kostete pro Kind 25 Euro. Geschwisterkinder erhielten eine Ermäßigung. Sie zahlten nur acht Euro.