U-Boot-Motor und Raritäten
Oldtimer locken am Wochenende nach Windmais

01.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:51 Uhr
Randolf Alesch
Aus einem alten Hansa Friedhofbagger hat Hans Deinfelder (l.) in Eigenregie mit seinem Sohn Michael einen flotten, auf dem Foto noch silbernen und später grün lackierten Mini-MB Trac gebaut. −Foto: Randolf Alesch

Ein Hauch von Nostalgie wird an diesem Sonntag, 4. September, das Örtchen Windmais einhüllen, wenn der im Jahr 1991 gegründete Verein für Schlepper- und Motorenfreunde das 12. Oldtimertreffen ausrichtet.

Eigentlich war diese Traditionsveranstaltung bereits für 2020 vorgesehen, jedoch machte Corona diesen Plan zunichte. Auch das 30. Gründungsjubiläum musste im vergangenen Jahr wegen Corona ausfallen. Beide Feste werden nun am Sonntag mit einem großen Oldtimertreffen nachgeholt.

Auch diesmal werden wieder zahlreiche Oldtimer-Freunde den Weg nach Windmais finden, um ihre geliebten und gepflegten Vehikel vergangener Tage vorzuführen. Das kleine Dörfchen wird erneut im Zeichen rauchender und qualmender, durch das Dorf tuckender Zwei- und Viertakter stehen, die sich sicherlich wieder zahlreicher Schaulustiger erfreuen werden.

Das erste Treffen war 1992

Der „Bulldogverein“ wurde 1991 auf maßgebliche Initiative von Hans Deinfelder aus Windmais gegründet. Was für eine unglaubliche Anziehungskraft alte Traktoren haben, erlebte man beim ersten Bulldogtreffen 1992. Nach vorsichtigen Schätzungen waren es rund 15.000 Schaulustige, die sich von den etwa 160 Traktoren, angefangen vom ersten 1921 gebauten „Zwölfer Lanz“, und den alten stationären Motoren, Dampfmaschinen sowie chromblitzenden Motorrädern begeistern ließen.

Nix ging mehr damals, sämtliche Straßen in Windmais waren verstopft, die Besucher mussten zum Teil über mehrere Kilometer zu Fuß gehen, weil die Parkplätze nicht mehr ausreichten.

Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte war der Bau der eigenen Bulldoghalle, welche jetzt als Museum mit weit über 200 Oldies genutzt wird. Inzwischen kann der rührige Verein mit einem acht Meter langen, zwei Meter breiten und drei Meter hohen, voll funktionsfähigen U-Boot-Motor sowie einer bestens funktionierenden Grubenbahn auf Schienen, wie sie früher in Erzhäuser in der ehemaligen Ziegelei, beim Erzabbau und beim Dampfschotterwerk am Kolm Verwendung fand, weitere Attraktionen vorweisen.

Doch damit nicht genug, Tausendsassa Hans Deinfelder hat in Eigenregie im vergangenen Jahr einen voll einsatzfähigen Wohnwagen anno dazumal hergerichtet und heuer aus einem ehemaligen Hansa Friedhofbagger einen bestens funktionierenden, flotten silbernen Mini-MB Trac, ein Schmuckstück, das es ansonsten gar nicht gibt, gebaut.

Beide Unikate werden beim 12. Oldtimertreffen natürlich ebenfalls zum Einsatz kommen. Los geht es am Sonntagvormittag ab 9 Uhr, wenn die ersten Oldtimer mit einem Frühschoppen empfangen werden.

Großer Umzug um 14 Uhr

Ab 11.30 Uhr wird in der Bulldoghalle ein Mittagstisch von der Festküche Vogl aus Bernried angeboten. Bevor nachmittags um 14 Uhr der große Umzug mit allen Oldies durch die Straßen von Windmais ansteht, werden die Glühköpfe der Lanz-Traktoren angeheizt.

Natürlich wird auch der U-Boot-Motor wieder in Aktion sein und angeworfen. Ein ganz besonderer Spaß verspricht die „Schlepperwippe“ zu werden, bei der jeder Fahrer sein Geschick, die Wippe mit seinem Traktor ins Gleichgewicht zu bringen, unter Beweis stellen kann.

Für den Nachwuchs wird auf dem Oldtimertreffen in Windmais am Wochenende eine Hüpfburg aufgebaut. Jeder, der einen Oldtimer zu Hause hat, egal ob restauriert oder nicht, ist herzlich eingeladen, damit teilzunehmen. Jeder Teilnehmer erhält außerdem ein Erinnerungsgeschenk und ein Freigetränk.