Gedenktag Schwandorf
Opfer der Bombennacht nicht vergessen

Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller zieht beim Gedenken an den 17. April 1945 Parallelen zum Krieg in der Ukraine.

18.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:43 Uhr
Dietmar Zwick
2. Bürgermeister Andreas Wopperer, Oberbürgermeister Andreas Feller und 3. Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller (v. l.) legten am Ehrenmal in der Fichtlanlage einen Kranz nieder. −Foto: Dietmar Zwick

Am 17. April 1945 um 3.52 Uhr fielen auf Schwandorf Bomben, die Stadt verfiel in Schutt und Asche. In dieser Nacht verloren 1250 Menschen ihr Leben, unzählige wurden verwundet. Viele, die überlebten, bangten um ihr Leben und das ihrer Familien. 15 Minuten brachten Tod, Zerstörung, Elend und Not in die Stadt, die bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend von Luftangriffen verschont geblieben war.

„Diese Nacht muss unvergessen bleiben“, sagte Oberbürgermeister Andreas Feller am Samstag am Ehrenmal in der Fichtlanlage. Seit 77 Jahren leben die Bürger hier in Frieden und Freiheit, niemals gab es in Europa einen besseren Schutz der Freiheitsrechte als heute, so der OB. Doch die Gesellschaft hätte offensichtlich noch immer nicht gelernt, dass Gewalt und Terror keine Grundlagen für das Zusammenleben von Nationen und Volksgruppen seien. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine beweise dies.

In nur wenigen hundert Kilometern Entfernung würden Unschuldige durch Waffengewalt sterben, Frauen und Kinder vor den Schrecken des Krieges flüchten. Dieser Krieg, so Feller, wecke schmerzliche Erinnerungen an die für die Stadt Schwandorf und ihre Bürger so schrecklichen und tragischen Ereignisse vor 77 Jahren. Es gebe wohl kaum jemanden, den die Geschehnisse des Krieges in der Ukraine unberührt ließen. Auch der Oberbürgermeister selbst sei stark betroffen angesichts des Leids und der Grausamkeiten, welche dieser Angriff über das ukrainische, aber auch russische Volk bringe.

„Der Krieg fordert zahlreiche Todesopfer auf beiden Seiten und Hunderttausende verlieren ihr Zuhause. Voller Entsetzen blicken wir auf die Gewalttaten und spätestens jetzt wissen wir, dass wir den Frieden in unserem Land nicht als selbstverständlich betrachten dürfen“, sagte Andreas Feller am Ehrenmal. Nach der Kranzniederlegung dankte er der Krieger- und Soldatenkameradschaft, den Stadträten und Bürgern für die Teilnahme sowie dem Bauhof. Zudem wünschte er, dass Ostern den Frieden bringen möge. (szd)