Glaube
Pater Francis dient auf dem Weinberg

Der Karmelitenpater vom Kreuzberg ist nun auch bei St. Paul in Schwandorf für Seelsorge zuständig.

13.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:35 Uhr
Fabian Borkner
Großes Empfangskomitee mit Kindergartenkindern und ihren Eltern für die Patres Francis Lawrance und Aneesh (rechts bzw. links neben Dekan Amann) vor St. Paul. −Foto: Fabian Borkner/Fabian Borkner

Ein gänzlich Unbekannter ist er in Schwandorf beileibe nicht, der seit vergangenem Sonntag offiziell für die Seelsorge der Pfarrgemeinde St. Paul auf dem Weinberg zuständig ist: Pater Francis Lawrance fungiert seit zwölf Jahren auf dem Kreuzberg als Pfarrer sowie als Prior des Karmelitenklosters. Nun hat Monsignore Dekan Hans Amann bei einem Einführungsgottesdienst ihn und seine Mitbrüder Aneesh und Joseph offiziell als neue Seelsorger der Pfarrgemeinde begrüßt. Nachdem der Vorgänger, Pfarrer Günther Peinkofer, zum September dieses Jahres nach sechzehn Jahren in den Ruhestand ging, füllen die drei Karmelitenpatres seinen Platz aus. Damit wird eine bereits seit mehreren Jahren angedachte Gemeinschaft der Pfarreien „Unserer Lieben Frau“ auf dem Kreuzberg und St. Paul auf dem Weinberg nun Realität.

Kindergarten bildet Willkommensspalier

Der Himmel war zwar trüb, die Gesichter der Kinder und ihrer Eltern vor St. Paul aber strahlten vor Freude, als Monsignore Dekan Amann, Pfarrer Pater Francis und Pfarrvikar Pater Aneesh sich zum Einzug in die Kirche aufstellten. Vertreter des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung sowie zahlreiche Gläubige hatten sich eingefunden und lauschten dem Begrüßungslied, das die gut zwanzig Kinder zusammen mit der Leiterin des Kindergartens St. Paul, Manuela Gaggermeier, anstimmten. Nach Eröffnung des Gottesdienstes erfolgte durch Dekan Amann ein kurzer Rückblick auf die Stationen von Pater Francis.

Nach seinen Ordensgelübden vor 28 Jahren und seiner Priesterweihe vor 21 Jahren kam er im Jahr 2005 an den Kreuzberg. Dann vertraute der Dekan ihm im Auftrag des Bischofs Rudolf Voderholzer zusätzlich zu seiner bisherigen Gemeinde auch die Gemeinschaft St. Paul an. Er zitierte Papst Franziskus und warb mit dessen Worten, „das Feuer der Freundschaft mit Gott zu hüten“. Er sehe mit Betrübtheit eine zunehmende Gottverlassenheit, die Gottesdienste gingen zurück, eine Entwicklung von „Gottes Wille geschehe“ hin zu „mein Wille geschehe“ sei erkennbar, so Dekan Amann. Um dem entgegenzuwirken, wünschte er Pater Francis die Kraft, „um Menschen in Berührung mit Christus zu bringen, mit ihnen die Sakramente zu feiern, zu einem Leben aufzurufen, das nicht oberflächlich ist“. Der Dekan rief alle Gemeindemitglieder von St. Paul auf, auch in der neuen Konstellation eng zusammenzuarbeiten und zusammenzuhalten. Er fügte hinzu: „Wir müssen Neues wagen, eben weil Jesus und sein Evangelium locken.“

„Nicht mehr so jung und mit gelichtetem Haar.“Pater Francis

Der neue Pfarrer Pater Francis dankte allen Beteiligten und blickte zuversichtlich auf die neue Aufgabe. „Ich freue mich wirklich, hier bei Ihnen zu sein“, sagte er in seiner Ansprache. Viel Vertrauensvorschuss und Freiraum für sein künftiges Wirken habe er bereits erhalten. Seine Erfahrungen der letzten zwölf Jahre in Schwandorf flössen ebenfalls mit ein, „wenn auch nicht mehr ganz so jung wie zu Beginn und mit gelichtetem Haar“, wie Pater Francis bemerkte. Er hofft auf viele Gespräche und möchte so viele Gläubige wie möglich persönlich kennenlernen. Die Feier nannte er „einen bewegenden und anrührenden Anfangspunkt.“