Kirche
Pfarrei St. Josef in Neunburg steht vor Herausforderungen

09.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:10 Uhr
Ralf Gohlke
Der Neujahrsempfang in Neunburg war heuer den Beschäftigten aller pädagogischen Einrichtungen gewidmet. −Foto: Fotos: Ralf Gohlke

Beim traditionellen Neujahrsempfang der Pfarrei St. Josef in Neunburg standen diesmal die Erzieherinnen und Erzieher im Mittelpunkt. Ihnen galt der Dank bei der Feierstunde im Pfarrheim.

Die katholische Pfarrei St. Josef hat für die Einladung zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang ein eigenes Konzept entwickelt. Sie richtet sich jeweils an bestimmte gesellschaftliche Gruppen und Institutionen. So gehörten bereits die Rettungsdienste, Altenpfleger oder soziale Dienste dazu. Nach der Zwangspause galt sie heuer den Beschäftigten der Kindergärten und den Lehrerinnen und Lehrern sowohl der städtischen als auch der kreiseigenen Schulen. Das dezent geschmückt Pfarrheim bildete am Sonntag den würdigen Rahmen dafür.

Den Willkommensgruß an die zahlreichen Gäste übernahm Michael Hellmuth, Sprecher des Pfarrgemeinderates, nach einem musikalischen Entree des Bläserquartetts der Stadtkapelle.

Die Zusammenarbeit klappt

Hellmuth betonte das ausgezeichnete Verhältnis der kirchlichen und politischen Gemeinde in Neunburg. Gleiches gelte für die ökumenische Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde. Wünsche für ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr übermittelte er im Namen des Pastoralteams, der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderats.

Am Beginn seiner Neujahrsansprache rückte Stadtpfarrer Stefan Wagner die drei kirchlich getragenen Kindergärten in den Fokus. Er ließ nicht unerwähnt, dass sich Neunburg als Schulstandort einen besonderen Namen gemacht habe, sowohl mit der eigenen Grund- und Mittelschule als auch der kreiseigenen Realschule und der Zweigstelle des Beruflichen Schulzentrums.

Auf der Einladungsliste für alle Institutionen hätten rund 200 Namen gestanden, wobei Wagner Verständnis dafür zeigte, dass vor allem die Auswärtigen nicht zum Empfang erschienen seien. Ausführlich widmete sich der Pfarrer den Begriffen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus sprachlicher, aber auch aus der Sicht jedes Einzelnen.

Anhand der „Wörter des Jahres“ formulierte er seinen „nicht leichten Blick auf die Vergangenheit“. Für die Pfarrei nannte er als Schlagworte die Kirchenrenovierung mit „Turnhallenkirche und Bretterwand sowie Freiluftgottesdiensten auf dem Fußballplatz und Erstkommunion in der Schwarzachtalhalle“. Lange Listen mit Gottesdienstregeln, Gesangsverboten und gesperrten Sitzbänken gehörten ebenfalls dazu. In vielen Bereichen sei eine Rückkehr zur „alten Normalität“ nicht mehr möglich, sagte der Pfarrer. Mangels anderer Alternativen müsse nun mit der neuen Normalität gelebt werden.

Mit einem Blick auf die Gegenwart nannte Wagner einige Zahlen aus der Statistik der Pfarrei wie 20 Kommunionkinder, 45 Firmlinge, vier Eheschließungen, 59 Begräbnisse und auch 54 Kirchenaustritte. Vor allem dem letztgenannten Trend entgegenzuarbeiten, forderte er auch die Anwesenden beim Empfang auf.

Der Statistik gegenüber stünden alle jene Frauen und Männer, die in vielfältiger Weise ihren Glauben lebten und in der Gemeinde mitgestalten würden. Deren Aufzählung vom Pastoralteam bis zu den kirchlichen Vereinen und Verbänden und allen, die nur im Hintergrund agierten, war lang.

Seinen Blick in die Gegenwart der Gäste richtete Wagner an den besonderen Herausforderungen für die Bildung und Erziehung aus.

Eine lange „To-do-Liste“

Noch lang sei die „To-do-Liste“ der Pfarrei für die Zukunft, von der neuen Orgel bis zur Sanierung des alten Teils der Pfarrkirche. Nicht aus dem Blick zu verlieren seien auch die Planungen fürdie neuen Seelsorgeeinheitendurch das Bistum. Für alles, was komme, wünschte sich Pfarrer Wagner „Gottes Segen und Weggeleit“.

Bürgermeister Martin Birner erwähnte in einem kurzen Grußwort die besonderen Herausforderungen an alle Lehrer und Erzieher durch den gesellschaftlichen Wandel und den Fachkräftemangel. Sie erforderten von allen enorme Kraftanstrengungen.