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Pilzvergiftung: So handeln Sie richtig

Nicht jedes Schwammerl ist essbar. Die Johanniter erklären, welche Symptome auf eine Vergiftung hinweisen.

24.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:58 Uhr
Der Fliegenpilz gehört zu den giftigsten Sorten. −Foto: Andreas Schölzel

Pilzsammler können in den nächsten Wochen wieder ihrer Leidenschaft nachgehen und mit Korb und Messer durch die Wälder ziehen. Doch der Verzehr eines giftigen Pilzes kann folgenschwer sein. Die Johanniter erklären, was auf eine Vergiftung hinweist, was zu tun ist sowie die häufigsten Ursachen von Pilzvergiftungen. Ist man nicht absolut sicher, ob ein Pilz genießbar ist, sollte er keinesfalls gegessen werden. Bei Unsicherheit soll man sich vorher Rat holen.

Viele Pilzratgeber geben einen guten Überblick über die heimischen Pilze und helfen bei der Erkennbarkeit. Auch Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie können befragt werden. Kommt es zu einer Verwechslung, ist rasches Handeln geboten. Bereits geringste Mengen von Pilzgiften können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. „Typische Symptome, die auch erst Stunden oder sogar Tage nach der Mahlzeit auftreten können, sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche oder eine Gelbfärbung der Haut“, erklärt Dr. Andreas Spall, Standortarzt der Johanniter in Ostbayern.

„Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man sofort den Rettungsdienst rufen sowie alle Pilzreste und gegebenenfalls Erbrochenes aufbewahren“, empfiehlt der Experte. Ärzte können so die Art des Giftes feststellen und die geeigneten Gegenmaßnahmen einleiten, berichtet die Johanniter-Unfall-Hilfe. Von Eigenbehandlungen raten die Johanniter dringend ab. Es gibt keine Hausmittel gegen Pilzvergiftung, die ohne ärztlichen Rat eingesetzt werden sollten. Erbrechen sollte nicht aktiv herbeigeführt werden.

„Ruhe bewahren und unter der Notrufnummer 112 professionelle Hilfe rufen, das sind die besten Hilfsmittel. Wer nach einem Pilzessen bewusstlos wird, sollte sofort in die stabile Seitenlage gebracht werden“, empfiehlt Dr. Spall. Da sich der Zustand von Menschen mit Vergiftungen jederzeit verschlechtern könne, sollten Betroffene nicht selbst ins Krankenhaus oder zum Arzt fahren, sondern transportiert werden.