Feuerwehr und THW
Schwandorf: 24-Stunden-Übung forderte die Jugend

18.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:38 Uhr
Dietmar Zwick
Anspruchsvoll war die Rettung eines Verletzten, der auf einem Steg neben dem Bandtunnel lag. −Foto: Dietmar Zwick

Die Einsatzkräfte von morgen bereiteten sich auf dem Gelände der Weichenschwellenfertigung Railone im Stadtsüden gleich auf mehrere dramatische Einsatzszenarien vor. Unter anderem musste nach einer „Explosion“ eine Person gerettet werden.

Etwa 80 Jugendliche der Feuerwehren und des THW beteiligten sich am Samstagnachmittag an der Übung, die im Rahmen einer 24-Stunden-Aktion stattfand. Gegen 15.15 Uhr ertönte der Alarm im Bürotrakt von Railone und die Nachwuchskräfte der Feuerwehren Büchelkühn, Klardorf, Fronberg, Freihöls, Schwandorf, Krondorf-Richt sowie des THW sprinteten zu ihren Einsatzfahrzeugen. Kurze Zeit später trafen sie auf dem weitläufigen Firmengelände an der Schwellenwerkstraße ein.

Übungsleiter Thomas Schmidt inspizierte anfangs den Bürotrakt. Zunächst bauten die Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren eine Wasserversorgung auf. Vor dem Fenster wurde die Drehleiter positioniert und die ersten Jugendlichen, die mit schwerem Atemschutz ausgestattet waren, durchsuchten die verqualmten Räume, um die vermissten Personen aufzufinden. Kurz darauf wurden sie fündig und mittels der Drehleiter konnten die Vermissten gerettet werden.

Eingeklemmte Person befreit

Das THW war mit 17 Jugendlichen und drei Betreuern ausgerückt. Die Helfer befreiten eine verunfallte Person, die unter einem Anhänger eines Flurförderfahrzeuges eingeklemmt war, nachdem sie überfahren worden war. Die Mädchen und Buben setzten hydraulische Hubzylinder ein und hoben so das Fahrzeug an. Ein Jugendlicher betreute die Person und sprach mit ihr.

Am anderen Ende der Halle lag ein Mitarbeiter auf dem Steg, der neben einem Bandtunnel verläuft. Auch dieser sollte gerettet werden, doch der Weg war aufgrund einer Explosion in Mitleidenschaft gezogen worden. Mit Leitern und einer Schleifkorbtrage konnten die Jugendlichen den Mitarbeiter sicher wieder auf den Boden bringen. Doch damit noch nicht genug: In einer Leichtbauhalle war ein Stapel von Betonschwellenschalungen umgestürzt und verschüttete einen weiteren Mitarbeiter. Hier setzten die Jugendlichen der Feuerwehr Hebekissen ein.

Übung wurde detailliert ausgearbeitet

Bereits Anfang August besuchte eine Abordnung der Feuerwehren das Betriebsgelände, um ein Übungsszenario mit Hilfe des Railone-Mitarbeiters Florian Hochmuth auszuarbeiten. Federführend waren hierbei Helmut Wittig und Sebastian Knöner von der Feuerwehr Schwandorf. Markus Jäger fungierte als Übungsbetreuer für die Jugendlichen. Bei dieser Übung sollten die Jugendlichen, die zum ersten Mal hier trainierten, Erfahrungen sammeln, wie alles im Großen und Hand in Hand mit anderen Feuerwehren abläuft. Als Gruppenleiter wurden die erfahrensten Jugendlichen ausgewählt und diese erhielten Unterstützung von den erwachsenen Betreuern, die auch die Fahrzeuge fuhren.

Am Samstag fand nicht nur diese gemeinsame Großübung statt, sondern die einzelnen Jugendfeuerwehren brachten es auf insgesamt 16 Übungen innerhalb von 24 Stunden. Im Gerätehaus der Feuerwehr Schwandorf fand ein gemeinsames Abendessen statt. Anschließend fuhren die Jugendlichen zurück zu ihren Gerätehäusern und warteten auf weitere Übungseinsätze.