Ausbau
Schwandorfer Bäckerei Glaab investiert in die Zukunft

14.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:27 Uhr
Erster Spatenstich für den nächsten Standort in Schwandorf: Mit dabei sind unter anderem Daniela und Marion Glaab (2. und 3. v. l.), Christian und Benedikt Glaab (5. und 6. v. l.), 2. Bürgermeister Andreas Wopperer (4. v. l.) und Armin Rank, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung bei der Stadt (3. v. r.). −Foto: Hubert Heinzl

Zu den Standorten der Bäckerei Glaab an der Breite Straße, der Meiserstraße und in Regensburg kommt ein vierter dazu: Weil die Platzverhältnisse in der Schwandorfer Innenstand für den Traditionsbetrieb viel zu eng geworden sind, investiert die Familie in eine neue Backstube im Gewerbegebiet am Gleisdreieck.

Am Donnerstag war der offizielle Spatenstich, aber die Bauarbeiten auf dem rund 2100 Quadratmeter großen Grundstück an der Birkenlohstraße haben schon vor etwa vier Wochen begonnen. Im November oder Dezember, hofft Firmenchef Benedikt Glaab, könnte in der neuen Backstube der Betrieb anlaufen.

„Für unsere kleine Bäckerei ist das eine Zeitenwende“, sagte Seniorchef Christian Glaab bei der Begrüßung – und das nicht allein im Hinblick auf die Investitionssumme von rund 2,3 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren sei die wirtschaftliche Entwicklung so gut gewesen, dass der Platz am Stammsitz Neubäcker Gasse/Breite Straße „hinten und vorne nicht mehr gereicht hat“. Vor drei Jahren sei daher der Entschluss für einen Neubau gefallen. Für den Standort Schwandorf habe man sich entschieden, nachdemzu guter Letzt ein passendes Grundstückgefunden worden sei.

Bürgermeister Andreas Wopperer ist begeistert

2. Bürgermeister Andreas Wopperer (CSU) zeigte sich erfreut „über eine Investition in schwieriger Zeit“, zumal wenn ein Schwandorfer Traditionsbetrieb erweitere. Die Stadt habe sich bis zuletzt bemüht, die Bäckerei Glaab bei der Grundstückssuche zu unterstützen, sagte Wopperer und wünschte dem Familienbetrieb alles Gute für die weitere Zukunft.

Die soll nach Möglichkeit klimaneutral sein, wie Firmenchef Benedikt Glaab anmerkte. Geplant ist nicht nur eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, sondern auch ein Batteriespeicher, um mit dem erzeugten Strom die Öfen beheizen zu können. Die Umstellung von Gas auf Strom war schon früh geplant und hat sich im Nachhinein als goldrichtig erwiesen. Gebaut wird die Backstube zudem nach KfW-40-Standard, also strengen Klimaschutzvorgaben. „Wir wollendie erste klimaneutrale Bäckerei in der Regionwerden“, beschrieb Benedikt Glaab die Zielsetzung.

Wichtig ist dem Familienunternehmen, dass sich die Firmenphilosophie trotz des Investments nicht verändert. „Unser Augenmerk bleibt bei der handwerklichen Produktion, natürlichen Grundstoffen aus der Region, zum Teil in Bio-Qualität“, versprach Seniorchef Christian Glaab. „Mehr Platz für Handarbeit“, sah Inhaber Benedikt Glaab als Motto der neuen Backstube, die künftig Raum für bis zu zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten soll. Geplant sei eine „moderne Arbeitsstätte für die nächsten 20, 30 Jahre“.

Von drei auf 37 Mitarbeiter gewachsen

Es geht wohl auch darum, mit der Entwicklung der Belegschaft Schritt zu halten, die inzwischen von drei auf 37 Beschäftigte angewachsen ist – teils in der Backstube, teils im Verkauf. Und das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht: Demnächst will man unter anderem zwei neue Auszubildende einstellen.

Die alte Backstube in der Innenstadt, wo die Öfen noch mit Gas betrieben werden, sollte ursprünglich als Lehrbäckerei oder zum Ausprobieren neuer Produkte Verwendung finden. Inzwischen ist die Familie etwas vorsichtiger, weil kein Mensch weiß, ob die Gaspreise nicht bald durch die Decke gehen. Benedikt Glaab erklärte lediglich, dass die Produktionsstätte weiter genutzt werden solle. Jetzt hat für den Betrieb aber erst einmal der Neubau oberste Priorität.