Digitalisierung
Schwandorfs nächster Schritt zur „Smart City“

14.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:42 Uhr
Sie hoffen auf mehr Effizienz mit Hilfe von digitalen Lösungen: (v. l.) Franz Scharf vom Bauhof, Digitalisierungsbeauftragter Markus Singer, Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU), Bauhofleiter Michael Übel, die beiden Stadtgärtner Roman Nagler und Nikolei Litzinger sowie Michael Kögler von der Bayernwerk AG (vorne). −Foto: Lena Michalowski

Ein Gerät mit zwei Antennen und nicht größer als eine Wasserflasche soll in Schwandorf – in Zeiten von Energie- und Umweltkrise – helfen, Ressourcen einzusparen. Der heiße und vor allem trockene Sommer ist Anlass für eine Testphase sogenannter Bodenfeuchtigkeitssensoren, erklärt Franz Scharf vom Bauhof. 15 Stück wurden am vergangenen Montag deshalb in verschiedenen Stadtteilen möglichst gleichmäßig verbaut.

Mit Hilfe der bayerischen E.ON Tochtergesellschaft LEW Lechwerke, dem städtischen Bauhof sowie der Bayernwerk AG aus Regensburg – die ebenfalls zu E.ON gehört – macht die Stadt Schwandorf einen weiteren Schritt in ihrem noch in den Kinderschuhen steckendenDigitalisierungsprojekt „Smart City“. Die Theorie: Die Sensoren messen die Bodenfeuchtigkeit und geben die Daten über ein digitales Netzwerk namens LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) an die Stadtgärtner weiter. Somit könnten die Gärtner ihre Gießrouten effektiver planen sowie anlassbedingt reagieren, teilt Maria Schuierer, Pressesprecherin der Stadt, mit. Die Zustände des Bodens sollen dann mit Hilfe eines Ampelsystems ablesbar werden. „Grün“ bedeutet Entwarnung – der Boden ist nass. Bei „gelb“ ist der Boden noch feucht, aber bei „rot“ gilt es zu handeln. Dann ist der Boden (zu) trocken.

Sensoren sollen helfen, Ressourcen zu schonen

Das entscheidende und langfristige Ziel dieser Datenerhebung soll die Schonung und Einsparung von Ressourcen sein, erklärt Markus Singer, Beauftragter für Digitalisierung und das Projekt „Smart City“. „Durch das Messen der Bodenfeuchtigkeit können neben Wasser dann auch Benzin und Energie eingespart werden“, sagt er. Denn: Wo die Stadtgärtner momentan noch nach einem herkömmlichen Gießplan arbeiten, könnten die Sensoren Hinweise geben, wo Wasser erforderlich ist und wo nicht.

Das Messgerät wird in 30 bis 40 Zentimeter Tiefe „vergraben“ und sendet die gemessenen Werte dann automatisch an die Stadtgärtner, erklärt Michael Kögler von der Bayernwerk AG.

„Uns ist wichtig, effizient zu arbeiten und mit digitaler Technik wieder ein Stück moderner zu werden“, ergänztOberbürgermeister Andreas Feller(CSU). Für die Zukunft stünden noch weitere Pilotprojekte auf der Agenda. So sollen smarte Mülleimer sowie Glatteissensoren installiert werden. Auch in diesen Fällen stehe die Schonung von Ressourcen an erster Stelle.

Die Bayernwerk AG will durch ihre Beteiligung an dem Projekt einen Mehrwert für die Kommunen schaffen: „Wenn solche digitalen Netzwerke eingerichtet werden, dann sollen sie ja auch bespielt werden“, sagt Kögler. Für die 15 Messgeräte muss die Stadt 3000 Euro aufwenden. Doch bei den derzeitigen Energie- und Spritpreisen lohnt sich diese Investition vermutlich doppelt.