Natur
Schwarzenfelds Wald ist auf gutem Weg

Der neue Forstwirtschaftsplan für den Gemeindewald wurde nun vorgelegt. Er regelt die Maßnahmen für die nächsten 20 Jahre.

03.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:54 Uhr
Bürgermeister Peter Neumeier (von links) mit Forstdirektor Alwin Kleber und Förster Thomas Hebauer bei der Übergabe des neuen Forstwirtschaftsplans −Foto: Tobias Reitmeier

Für den Gemeindewald Schwarzenfeld übergab das Amt für Landwirtschaft und Forsten Schwandorf einen neuen Forstwirtschaftsplan an Bürgermeister Peter Neumeier. Forstdirektor Alwin Kleber überreichte das umfangreiche Werk, das die forstlichen Maßnahmen der nächsten 20 Jahre vorgibt, im Beisein von Thomas Hebauer, der gleichzeitig damit seinen Antrittsbesuch als zuständiger Revierleiter bei Neumeier absolvierte.

Das von dem Forstsachverständigen Michael Graf erstellte Betriebswerk regelt die Bewirtschaftung des etwa 36 Hektar großen Waldbesitzes der Gemeinde, in dem die Betriebsleitung und -ausführung durch das Amt für Landwirtschaft und Forsten wahrgenommen wird. Die Bestimmungen des Bayerischen Waldgesetzes geben die Erstellung eines Forstwirtschaftsplanes und ein vorbildliches Bewirtschaften der kommunalen Wälder vor, heißt es in der Mitteilung des Marktes.

Insgesamt beträgt der jährliche Hiebsatz im gesamten Waldbesitz 185 Festmeter und liegt damit knapp unter dem Zuwachs von circa 200 Festmetern im Jahr. Dieser Hiebsatz und die daraus folgenden waldbaulichen Maßnahmen werden den Erfordernissen des Gemeindewaldes in vollem Umfang gerecht, betonte Forstdirektor Kleber bei der Übergabe.

Kiefer nahm zuletzt Schaden

So könne einerseits damit die Verjüngung der meist sehr nadelholzreichen Endnutzungsbestände in gut gemischte Nachfolgebestände ermöglicht werden. Somit seien die Voraussetzungen gegeben, den Unwägbarkeiten der Zukunft – vor allem den Folgen des Klimawandels mit seinen sich häufenden Wetterextremen, wie Stürmen, langen Trockenphasen und der damit verbundenen Insektengefahr – besser als bisher widerstehen zu können. Besonders imRaum Schwarzenfeldwaren in den letzten Jahren diese Schäden an der vorherrschenden Kiefer stark ausgeprägt und deutlich zu erkennen.

Auf diese Weise können nicht nur die unverzichtbaren Gemeinwohlfunktionen, sondern auch der wirtschaftliche Wert des Waldbesitzes erhalten bleiben. Langfristig soll der Laubholzanteil von derzeit circa 30 auf 40 Prozent durch höhere Anteile von Eiche und Edellaubholz wie Ahorn, Esskastanie und Ulmen, angehoben und der Nadelholzanteil entsprechend zurückgenommen werden.

Antwort:Planung:
Nach einem Dank für den neuen Forstwirtschaftsplan betonte Bürgermeister Neumeier, dass er sich auf die künftige Zusammenarbeit mit Revierleiter Hebauer freue und einen konstruktiven Austausch zum Thema schätze.Für den Herbst dieses Jahres stehe die Idee einer Waldbegehung zum tieferen Verständnis im Raum – sofern eine Durchführung für den Marktgemeinderat pandemiebedingt möglich sei.

Aber auch in der Struktur wird sich das Nadelholz verändern. Den klimagefährdeten Fichten und Kiefern werden vermehrt die klimatoleranten Lärchen und Tannen „zur Seite gestellt“.

Andererseits begünstige die anstehende Pflege der jüngeren Waldflächen deren Wachstumsverlauf, erhalte das Mischungsverhältnis, verbessere die Holzqualität und leiste einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung dieser Bestände.

Der Wald des nächsten Jahrhunderts entsteht

In den nächsten 20 Jahren fallen somit durch Verjüngung der Altbestände und der Pflege der jüngeren Waldflächen die entscheidenden Weichenstellungen für den Gemeindewald des nächsten Jahrhunderts. Da bereits im vergangenen Planungszeitraum auch unter dessen Vorgängern schon viel Positives geschaffen wurde, kann Förster Thomas Hebauer zusammen mit den Verantwortlichen vor Ort weiter für das Wohl des Waldes wirken. Der Gemeindewald Schwarzenfeld ist somit weiterhin auf gutem Weg den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden zu können.