Initiative
Second-Hand-Laden Emma macht wieder auf

Die Helfer investierten Hunderte Arbeitsstunden in den Umzug. Jetzt gibt es wieder Mode zum Schnäppchenpreis in Schwandorf.

02.07.2020 | Stand 16.09.2023, 4:59 Uhr
Die ehrenamtlichen Helfer(innen) freuen sich auf zahlreiche Kunden. −Foto: Hubert Heinzl

Der Second-Hand-Laden Emma ist umgezogen – aber nur ein paar Meter weiter. Seit kurzem gibt es an der Breite Straße 1 in Schwandorf, im ehemaligen „Fein & Gut“, wieder gebrauchte Mode für Bedürftige. Auch der Gedanke der Nachhaltigkeit ist Trumpf, denn Emma, das heißt auch „Einfach Mode mehrmals anziehen“. Die Öffnungszeiten wurden vorübergehend erweitert.

Nachdem der Mietvertrag im bisherigen Domizil wegen Eigenbedarfs nicht verlängert worden war, dauerte es gar nicht lange, bis eine neue Bleibe gefunden war.Klaudia Seegmüller und Elke Reinhart, die das Projekt „Emma“ federführend begleiten, hatten erfahren, dass im Erdgeschoss des ehemaligen „Fein & Gut“ Räume freigeworden waren. Sie sprachen den neuen Eigentümer Michael Müllner an, und schnell wurde man sich handelseinig. Müllner ist Mitglied bei den Lions. Und weil hinter demVerein „Integration SAD“, der Träger des Second-Hand-Ladens ist, ebenfalls mehrere Serviceclubs stehen, bot sich eine Zusammenarbeit an.

Mitglieder von „Round Table“ packten kräftig mit an

Vor dem Umzug legten dann Mitglieder von „Round Table“ und „Old Table“ über mehrere Tage mit Hand an. Verputzen, Bodenlegen, Streichen und verschiedene Holzarbeiten beschäftigten laut Vizepräsident Benedikt Gruber ein knappes Dutzend Freiwillige. Und die Emma-Ehrenamtlichen investierten nach den Worten Klaudia Seegmüllers noch einmal 600 Stunden in das Aus- und Einräumen und zusätzliche Arbeiten. Zurzeit sorgen acht freiwillige Helfer(innen) dafür, dass in dem Second-Hand-Laden alles reibungslos abläuft. Geöffnet ist wie bisher am Montag und Freitag, bis auf weiteres außerdem am Mittwochnachmittag.

Öffnungszeiten: Annahme: Corona: Ware:
Montag, 10 bis 12 Uhr, Freitag, 15 bis 17 Uhr und bis auf weiteres auch Mittwoch, 14 bis 17 UhrWarenannahme ist im Hof des Anwesens Breite Straße 1 (Hintereingang).Im Laden besteht Maskenpflicht; ein Mindestabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten. Maximal sollten sich nur vier Kunden im Laden aufhaltenZurzeit wird ausschließlich Sommerkleidung benötigt, da die Lagerkapazitäten beschränkt sind. Im Herbst wird dann wieder Winterkleidung entgegengenommen.

Die gebrauchte Kleidung aus dem Emma-Laden soll nicht ausschließlich, aber doch in erster Linie denen zugute kommen, die es wirklich brauchen. In Corona-Zeiten haben laut Elke Reinhart von „Integration SAD“ Bedürftige und Kurzarbeiter ausdrücklich „Vorfahrt bei uns“. Der SAD-Pass oder eine Kurzarbeiterbescheinigung sollte also mitgebracht werden, um bei größerem Andrang eher dranzukommen.

Corona-Pandemie sorgt für Zurückhaltung

Apropos Corona: Die Pandemie wirkt sich auch sonst auf die Arbeit in dem Second-Hand-Laden aus. Gleichzeitig dürfen sich neben dem Personal nur vier Kunden im Geschäft aufhalten. Ein Mundschutz ist Pflicht, ein ausreichender Mindestabstand sollte eingehalten werden. Zum anderen schlägt sich Corona auch in der Kundenfrequenz nieder. „Wir haben nur noch etwa die Hälfte an Umsatz. Die Leute sind einkaufsmüde und auf Sicherheit bedacht“, sagt Klaudia Seegmüller. Vor allem bei älteren Menschen gebe es eine spürbare Zurückhaltung; die Kundinnen und Kunden aus den Schwandorfer Altenheimen blieben ganz aus.

Um die Unkosten zu decken, also Miete, Heizkosten und Strom, ist das Projekt Emma auf Umsatz angewiesen. „Die Leute sollten zum Einkaufen kommen“, lautet deshalb der Appell von Elke Reinhart. Und auf der Ladentheke steht neuerdings eine Spendenbox für zusätzliche finanzielle Unterstützung.

Auf Gewinn ausgerichtet ist das Projekt Emma nach seinem Selbstverständnis nicht. Wenn Geld aus dem Betrieb übrig bleibt, wird es an bedürftige Senioren verteilt, die Grundsicherung im Alter beziehen. Für das Elisabethen- und Marienheim gab es bei den jeweiligen Weihnachtsfeiern schon Geschenkpäckchen mit Kosmetik- und Toilettenartikeln. „Und beim nächsten Mal ist dann die Naab-Residenz an der Reihe“, verspricht Klaudia Seegmüller.

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