Einsatz
Sicherheit in Bädern und Seen

Die Kreis-Wasserwacht zieht Bilanz nach vier Jahren Amtszeit. Besondere Herausforderungen warten auf die neue Vorstandschaft.

23.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:00 Uhr
Im September war eine spezielle Übung der Kreiswasserwacht angesetzt. −Foto: Stefan Dirnberger/Stefan Dirnberger

Die alljährliche Frühjahrsvollversammlung der Kreis-Wasserwacht (K-WW) Schwandorf fand pandemiebedingt nur im virtuellen, aber dennoch gut gefüllten Raum statt. Aufgrund der anstehenden Neuwahlen zog die Vorstandschaft Bilanz über die vergangenen vier Jahre, heißt es in einer Pressemitteilung der Wasserwacht. Trotz Pandemie wurden die Neuwahlen bei den Ortsgruppen abgeschlossen; die Wahl der Vorstandschaft der Kreis-Wasserwacht fand per Urnenwahl statt. Der Vorsitzende Wolfgang Dantl, begrüßte die neuen Vorsitzenden und technischen Leiter der 16 Ortsgruppen in den Reihen der „alteingesessenen“ Vorstandsmitglieder.

Dantl verdeutlichte, dass das letzte Jahr durchaus anders als geplant verlaufen ist, wobei man trotz der widrigen Umstände nicht untätig war. Die Oberpfälzer Seenlandschaft gewinnt zunehmend an Attraktivität, was für die Wasserwacht zusätzliche Herausforderungen mit sich bringe. Eine gute und fundierte Ausbildung zahle sich aus, und man werde auch in Zukunft für größtmögliche Sicherheit an den verschiedenen Seen und in den Bädern Sorge tragen.

Gute Ausbildung beginnt bei der Wasserwacht schon im Kindes- und Jugendalter. Ihr Können und Wissen stellen diese immer wieder in verschiedensten Wettbewerben auf Kreis-, Bezirks-, und Landesebene unter Beweis. Durchschnittlich beteiligen sich allein auf Kreisebene um die 16 Mannschaften aus verschiedenen Ortsgruppen. Dies bestätige die hervorragende Jugendarbeit in der Kreis-Wasserwacht, so die scheidende Jugendleiterin Simone Maderer. In anderen Landkreisen fände aufgrund mangelnder Beteiligung schon seit Jahren kein Wettbewerb auf Kreisebene mehr statt.

Hoher Verwaltungsaufwand

„Wir sind trotz Pandemie gut und breit in allen Ausbildungsbereichen aufgestellt“, versicherte der technische Leiter, Roland Vogt. Immer größere und neue Herausforderungen sieht Vogt im Verwaltungs- und Organisationsaufwand. „Das Ehrenamt stößt an seine Grenzen, obwohl wir alle das Ehrenamt leben“, so Vogt. Aber die Kreis-Wasserwacht Schwandorf habe bisher und wolle auch zukünftig aktiv nach Lösungen für diese Herausforderungen suchen. Die Einsatz- und Wachdienstfähigkeit wurde auch im vergangenen Jahr durch selbst erarbeitete Hygienekonzepte sichergestellt. Gerade als Freizeit- und Urlaubsmöglichkeiten äußerst eingeschränkt waren, wurden nicht nur die bestehenden Wachstationen personell verstärkt, zusätzlich wurde eine mobile Wachstation am Murner See innerhalb von 14 Tagen ins Leben gerufen, um auch dort die Sicherheit am und im Wasser zu gewährleisten. Ein besonderes Merkmal der Wasserwacht sehe er darin, dass man sich in nahezu jedem Alter und jeder Lebenslage in der Wasserwacht aktiv und passiv, einbringen könne.

Vogt fasste noch kurz die wichtigsten Zahlen der vergangenen vier Jahre zusammen. Es erfolgten 450 Neuqualifikationen in den diversen Ausbildungen durch Ausbilder der Kreis-Wasserwacht auf Kreis-, Bezirks- und immer auch mal auf Landesebene. Der Landkreis verfügt über 16 Ortsgruppen, von denen in den Sommermonaten sowohl die Freibäder, als auch acht Wachstationen besetzt werden. Zehn mobile Einsatzeinheiten seien 365 Tage einsatzbereit. Dafür stehen ihnen 18 Einsatzfahrzeuge, ein Quad und 24 Motorrettungsboote zur Verfügung. „Größte Herausforderung wird in den nächsten Jahren ein erfolgreicher Generationenübergang sein.“, so der stellvertretende Technische Leiter, Dietmar Jacob, der selbst seine Position an die nächste Generation abgeben wird.

Ausbildung wieder aufnehmen

Nach einem Jahr Ausbildungslosigkeit ist es nunmehr erklärtes Ziel der Kreis-Wasserwacht Schwandorf baldmöglichst, trotz pandemiebedingter Einschränkungen, wieder Ausbildungen organisieren und anbieten zu können. Dafür ist ein inzidenzunabhängiges Hygienekonzept notwendig, welches derzeit unter der Führung von Philipp Wolf, Arzt der Kreis-Wasserwacht, und Michael Arnold, 3. Technischer Leiter, erarbeitet wird.

Der Vorsitzende des Kreisverbandes Schwandorf, Landrat Thomas Ebeling, bedankte sich für die wertvolle Arbeit, die die Kreis-Wasserwacht im „Seenlandkreis“ leistet. Der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes, Otto Langenhan betonte, er sei sehr stolz, dass die Kreis-Wasserwacht keinen Nachwuchsmangel habe und auch in schwierigen Zeiten für Einsätze zur Verfügung stehen. Kreisbereitschaftsleiter Willi Klein und Reinhard Hösl als stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes der Wasserwacht schlossen sich dem Lob an Hösl machte zudem deutlich, dass alle Aktiven sich dafür einsetzen, kein Land der Nichtschwimmer zu werden.