Infrastruktur Stadt knüpft ein dichteres WLAN-Netz
Beim WLAN in Schwandorf scheint der Durchbruch geschafft. Bis Jahresende sollen acht neue Hotspots eingerichtet werden.

Schwandorf.Lange Monate ging beim Ausbau des WLAN-Netzes in Schwandorf nur wenig voran, doch jetzt gibt es ermutigende Neuigkeiten. Maria Schuierer, Breitbandpatin und stellvertretende Pressesprecherin der Stadt, ist optimistisch, dass bis Jahresende acht Hotspots im Bereich der Innenstadt in Betrieb gehen können.
Ursprünglich hatte man mit Hilfe der Initiative „BayernWLAN“ aus dem Bayerischen Finanzministerium zwei Hotspots im Bereich von Tourismusbüro und Marktplatz geplant. Der Freistaat fördert im Rahmen des Programms die Einrichtung zweier kommunaler Einwahlknoten mit einem Festbetrag von jeweils 2500 Euro. Später sattelte Söder noch einmal drauf und stellte eine zusätzliche Förderung für 1000 touristische kommunale Hotspots im Freistaat in Aussicht – 250 davon reserviert für das Gebiet des Tourismusverbands Ostbayern.
Aus zwei Fördertöpfen bedient
Aus diesem zweiten Fördertopf will man sich jetzt großzügig bedienen. Wie Maria Schuierer auf Anfrage der MZ erklärte, hat die Stadt zunächst zwei touristische Hotspots für eine Förderung gemeldet: Tourismusbüro und Stadtmuseum. Nach Rücksprache mit dem „BayernWLAN Zentrum“ Straubing legte man sogar noch drauf und benannte weitere städtische Einrichtungen – Stadtbibliothek und Jugendtreff, Blasturm und Felsenkeller, das Oberpfälzer Künstlerhaus, Erlebnisbad und Sepp-Simon-Stadion, den Wohnmobil-Stellplatz am Volksfestplatz und die drei Veranstaltungsräume Konrad-Max-Kunz-Saal (in der Oberpfalzhalle), Spitalkirche und den Fronberger Sperlstadel.
Inzwischen liegt eine Rückmeldung aus Straubing vor: Immerhin sechs Standorte in der erweiterten Innenstadt können als touristische Hotspots gefördert werden, wie Schuierer mitteilt. Den Zuschlag bekamen neben Tourismusbüro und Stadtmuseum auch das Oberpfälzer Künstlerhaus und die Spitalkirche, der Blasturm und die Versorgungsstation für Wohnmobile am Volksfestplatz.
Hier sollen die neuen WLAN-Hotspots eingerichtet werden:
„Für die Stadt ist das natürlich eine Entlastung“, kommentiert Breitbandpatin Schuierer das Signal. Das Kontingent von zwei weiteren Hotspots aus dem „BayernWLAN“-Programm könne jetzt anderweitig genutzt werden. Die Stadt plant nach ihren Angaben jetzt zwei zusätzliche Standorte am Marktplatz, die nun ebenfalls mit Mitteln des Freistaats eingerichtet werden können. Für den Betrieb der Hotspots sind allerdings die Kommunen selbst zuständig. Schuierer rechnet, je nach Ausstattung und Lage in geschlossenen Räumen oder „outdoor“, mit monatlichen Kosten von bis zu 100 Euro pro Hotspot. Auch deshalb soll über das Thema W-LAN noch umfassend in einem städtischen Ausschuss informiert werden.
Bis die acht Hotspots in Betrieb gehen, ist laut Schuierer noch einige Detailarbeit vonnöten. Besonders am Marktplatz stellt sich nicht nur die Frage nach der genauen Lage der Einwahlknoten, um eine möglichst hohe Abdeckung und Reichweite zu erhalten. Auch das Thema Denkmalschutz spielt eine Rolle, und im besten Fall sollten sich die Standorte auch in kommunalem Eigentum befinden. Sind diese Einzelheiten geklärt, ist eine Ortsbegehung mit den Vertretern von Vodafone geplant, denn das Unternehmen ist laut Rahmenvertrag für die Umsetzung des „BayernWLAN“-Programms zuständig.
Alle aktuellen WLAN-Hotspots finden Sie auf Mittelbayerische Maps:
Bei den städtischen Einrichtungen, die in die Förderung mitaufgenommen werden sollen, ist man naturgemäß angetan von dieser Nachricht. Für Andrea Lamest, die Leiterin des Oberpfälzer Künstlerhauses, beispielsweise ist WLAN ein Muss. Die Künstlerkolonie II ist nach ihren Worten bereits am Netz, und auch in der Kebbelvilla ist eine solche Ausstattung nach ihren Worten an der Zeit. „Die Künstler brauchen das, die Musiker, und auch für Vorträge wird man das nutzen können. Das sind einfach Basics für die Präsentation“, so Lamest. Von Nutzen dürfte WLAN auch für die Gastkünstler sein, die demnächst im ehemaligen Atelier von Heiner Riepl einziehen werden.
Von Vorteil für das neue Konzept
Auch Eva-Maria Keil, die Leiterin des Stadtmuseums, sieht im WLAN einen weiteren Baustein, um die Arbeit zu professionalisieren. „Gerade für die neue Museumskonzeption kann das nur von Vorteil sein, aber auch für die Aufenthaltsqualität. Das Museum ist auch ein Ort, wo sich die Leute wohlfühlen sollten, etwa in den Ruhezonen“, sagt Keil.
Die Standorte, die bei der Förderrunde leer ausgegangen sind, will die Stadt nicht aus den Augen verlieren. Wenn das erste Maßnahmenpaket umgesetzt ist, sagt Pressesprecherin Schuierer, „dann sind wir im Bereich der Innenstadt erst einmal gut abgedeckt. Aber ich bin mir sicher, dass sich das noch weiter entwickelt.“
Mehr Nachrichten aus dem Kreis Schwandorf lesen Sie hier.
Neue WLAN-Hotspots
-
Förderung:
Mit dem Programm „BayernWLAN“ will Finanzminister Söder bis zum Jahr 2020 20.000 öffentliche Hotspots im Freistaat einrichten. 8000 Hotspots sollen dabei auf die Kommunen entfallen, weitere 1000 auf „kommunale Tourismus-Hotspots“.
-
Tourismus-Hotspots:
An sechs Tourismus-Standorten soll in Schwandorf öffentliches WLAN eingerichtet werden: Spitalkirche, Tourismusbüro, Blasturm, Stadtmuseum, Wohnmobil-Versorgungsstation und Kebbelvilla.
-
Kommunale Hotspots:
Zwei weitere öffentlich geförderte Hotspots sind außerdem am Schwandorfer Marktplatz vorgesehen.
-
Weitere Standorte:
Weitere mögliche Standorte etwa am Erlebnisbad muss die Stadt selbst finanzieren. (hh)
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Schwandorf.