Berufliches Schulzentrum
Talentwettbewerb in Schwandorf: Mehr Sein als Schein

30.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:35 Uhr
Maurice Sandmann gab bei der Preisverleihung des Talentwettbewerbs des BSZ ein Cover von „Keine Maschine“ zum Besten. −Foto: Michalowski

Schüler des Beruflichen Schulzentrums in Schwandorf zeigten sich von ihrer ganz persönlichen Seite. Die dargebotenen Auftritte begeisterten.

Die rund 65 Zuschauer brachen in tosenden Applaus aus, nachdem der 18-jährige Maurice Sandmann mit seiner Performance von Tim Bendzkos „Keine Maschine“ zum Ende gekommen war. Sandmann war einer der drei Gewinner eines Talentwettbewerbs am Beruflichen Schulzentrum Oskar-von-Miller (BSZ) in Schwandorf.

Dieses kreative Projekt haben die Lehrerinnen Heidi Langer und Nicole Bäumler zusammen mit vier Schülern der Berufsintegrationsklasse Neustart ins Leben gerufen und organisiert. Im Rahmen von Medienunterricht entwickelten sie ein Konzept, wie es aus berühmten Casting-Shows bekannt ist, erzählte Langer. Dabei entstanden drei Kategorien, in denen sich die Schüler beweisen konnten: Kunst, Text und Musik.

Schüler nicht nur an schulischen Leistungen messen

Unter den insgesamt 21 Bewerbern habe die Jury aus der Berufsintegrationsklasse nach verschiedenen Kriterien die Besten ausgesucht, fuhr Langer fort. Am Montag standen dann für jede Kategorie drei Finalisten auf der Bühne. Der stellvertretende Schulleiter Thomas Schlütsmeier erklärte in seiner Ansprache die Absicht des Talentwettbewerbs. „Es soll darum gehen, hinter die Fassade zu blicken und die Schüler nicht nur anhand ihrer schulischen Leistung zu messen, sondern in ihrer persönliche Gesamtheit wahrzunehmen“, sagte er. Man vergesse zu oft, dass der Schein trügen könne. „Und dafür steht auch das Motto: mehr Sein als Schein“, sagte Schlütsmeier und eröffnete damit die Siegerehrung des Wettbewerbs mit dem Namen „W.I.R. on stage“.

In der Kategorie Kunst waren Hannah Ries (3. Platz), Amelie Schlepp (2. Platz) und Antonela Skvorc (1. Platz) die Besten. Skvorc überzeugte mit Ölgemälden, die Motive der Corona-Pandemie aufgriffen, hieß es in der Jury-Begründung. Dafür habe sie sich von Vincent van Gogh inspirieren lassen, sagte Skvorc. Die Schülerin darf sich über einen gemeinsamen Tag mit Kunststudenten der Universität Regensburg freuen. In der Kategorie Text wurden Pawel Hübert (3. Platz), Rawan Hashem (2. Platz) und Redwan Abdulrahman (1. Platz) geehrt.

Der 19-jährige Abdulrahman überzeugte die Jury mit einem Gedicht über den Weg in die Freiheit und durfte sich über die Einladung eines Lyrikers nach Regensburg freuen, wo er vor Publikum Auszüge seines Werkes vortragen darf. Abdulrahmans künstlerisches Vorbild sei ein kurdischer Lyriker, erzählte der 19-Jährige.

Vom Talentwettbewerb ins Tonstudio

In der dritten und letzten Kategorie machte, wie der Einstieg schon verraten hat, Maurice Sandmann den ersten Platz. Er überzeugte mit Kraft und Gefühl in der Stimme, lautete die Begründung der Jury.

Sandmann konnte sich über eine professionelle Aufnahme in einem Regensburger Tonstudio freuen. Der britische Singer-Songwriter George Ezra habe Sandmann zum Singen animiert und inspiriert, erzählte der 18-Jährige. Auf dem zweiten und dritten Platz in der Kategorie Musik landeten Alina Kraus und die Berufsintegrationsvorklasse mit einem gemeinsamen Musikprojekt.

Im Anschluss wurde die Klasse mit dem Schwerpunkt Soziales mit einem Sonderpreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Im Kontext eines Upcycling-Projekts stellten die Schüler Taschen aus wiederverwendbaren Materialien her.

„Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir dieses Projekt umsetzen konnten – wir haben tatsächlich ungeahnte Talente in unseren Reihen entdeckt“, resümierte Organisatorin Langer.