Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hatte der DGB wieder zur Maikundgebung in den Stadtpark in Schwandorf geladen. Ludwig Maier vom DGB Bayern war Hauptredner. Ortskartell-Vorsitzender Tom Hiltl freute sich über die zahlreichen Besucher. In seinem Statement wies er eingangs auf das diesjährige Motto zum 1. Mai „Zukunft GeMAInsam gestalten“ hin, berichtet Katja Ertl vom DGB Schwandorf. „Dass Frieden, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt nicht von selbst kommen und immer wieder gemeinsam erkämpft werden müssen, das spüren die Menschen in diesem Jahr so intensiv wie seit vielen Jahren nicht mehr“, so Hiltl. Als Gewerkschaften stehe man für ein solidarisches Miteinander, für Vielfalt und Gerechtigkeit auch in unruhigen Zeiten und wolle heute ein sichtbares Zeichen für eine gerechtere Zukunft setzen.
„Wir stehen hier heute nach zwei Jahren wieder gemeinsam auf den Plätzen. Das ist ein großartiges Gefühl, das ist gelebte Gewerkschaft. Wir wissen: Solidarität braucht Nähe! Kein Bildschirm, kein Algorithmus kann persönliche Begegnungen im Betrieb, auf der Straße, im Gewerkschaftshaus ersetzen. Vor Ort zählt! Wenn wir als Gewerkschaften aktiv gestalten wollen, braucht es Begeisterung und Identifikation, damit gemeinsam Ideen entwickelt werden können“, so Hiltl.
Hauptredner Ludwig Maier riss viele verschiedene Themen ab, darunter auch den bayerischen Arbeitsmarkt. Auch im Freistaat hätten Arbeitnehmer mit prekärer Beschäftigung, Niedriglöhnen und sinkender Tarifbindung zu kämpfen. „Und Bayern ist das letzte Bundesland, das kein Tariftreue- und Vergabegesetz hat.“ Eine Untersuchung des DGB Bayern habe klar zutagegebracht, dass Beschäftigte mit Tarifvertrag besser dran seien, so Maier. „Die Arbeitsbedingungen sind sicherer, die Einkommen sind höher und der Wettbewerb gerechter. Tarifverträge sind eine grundlegende Säule der sozialen Marktwirtschaft. Sie sichern den gesellschaftlichen Wohlstand und den sozialen Frieden in unserem Land.“ Der DGB Bayern und seine Mitgliedsgewerkschaften setzen sich für eine Stärkung der Tarifbindung ein.
