Tennis
Tennis-Club rollt den roten Teppich aus

Der TC Neunburg saniert trotz Corona seine Spielfelder. Ein neuer Allwetterbelag soll künftig die Frühjahrsarbeit ersparen.

25.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:25 Uhr
Martin Scharf zeigt ein Muster des neuen Belages für die fünf Plätze des Tennis-Clubs. −Foto: Ralf Gohlke

Neunburg Wenn irgendwo der „Rote Teppich“ ausgerollt wird, geht es zumeist um einen Aufmarsch von Prominenz bei einer Filmpremiere oder Ähnlichem. Auch beim Tennis-Club in Neunburg wurden dieser Tage rote Teppiche ausgerollt, der Grund war aber ein anderer. Die alten Aschenplätze hatten nach rund 53 Jahren ihre Schuldigkeit getan und bedurften dringend einer Sanierung.

Schon 2019 begab sich die Vorstandschaft auf die Suche nach neuen, innovativen Möglichkeiten der Platzgestaltung. Zur Zielsetzung gehörte, eine möglichst ganzjährige Bespielbarkeit zu erreichen. Bislang mussten die Courts immer aufwendig „eingewintert“ werden, um sie im Frühjahr, ebenso aufwendig, wieder bespielbar zu machen.

Ein Kunststoff-Teppich mit Quarzsand-Füllung

Auch während des Spielbetriebes im Sommer mussten die Plätze regelmäßig gewässert und gewalzt werden, um das „Abstauben“ zu verhindern. „Wenn schon neu machen, dann richtig“, lautete am Ende der Planungsphase die Richtung für die Sanierung.

Fündig wurde der Verein am Ende nach Testspielen in Gröbenzell bei München beim österreichischen Unternehmen „hl Lautischer Sportbau“. Der dort angebotene RedCourt entsprach genau den Vorstellungen der Verantwortlichen des TC. Dabei handelt es sich um eine Art Kunststoff-Teppich, der in langen Bahnen verlegt und am Ende mit Quarzsand, unterschiedlicher Körnung aufgefüllt und verdichtet wird. Die einzelnen Bahnen werden vorher an den Schnittkanten verklebt. Nach der Verlegung werden die Begrenzungslinien mit dem gleichen Material in Weiß integriert.

„Es wäre natürlich wünschenswert, dass bald wieder ein geregelter Betrieb auf der Anlage herrscht, besonders für die Kinder- und Jugendarbeit.“TC-Vorsitzender Martin Scharf

„Wir mussten uns nur noch entscheiden, ob die Firma die notwendigen Vorarbeiten mit anbieten soll, oder ob wir das selbst händeln möchten“, erklärte der Vorsitzende, Martin Scharf, bei einem Ortstermin mit der Mittelbayerischen.

Letztendlich waren es Kostengründe, sich für die Eigenleistung zu entscheiden, denn das ganze Projekt hat seinen Preis. Immerhin umfassen die fünf Courts eine Gesamtfläche von rund 3400 Quadratmetern. Daraus ergaben sich Kosten von rund 140.00 Euro für die gesamte Maßnahme.

Eigenanteil beim Verein liegt bei 70.000 Euro

„Zum Glück konnten wir mit Zuschüssen des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) und der Stadt Neunburg rechnen“, erklärte Scharf. Sie lagen bei jeweils 25 Prozent der Kosten. Damit blieb für den Verein ein Eigenanteil von immerhin rund 70 000 Euro. Dem komme zugute, dass die clubeigene Photovoltaik inzwischen abfinanziert sei, und der Erlös komplett zur Verfügung stehe.

Die Planierungsarbeiten übernahm das ortsansässige Bauunternehmen Franz Wilhelm, das zunächst den alten Sand entfernte und dann einen neuen Untergrund herstellte. Der wurde von den hl-Mitarbeitern ausdrücklich als „einer der Besten überhaupt“ gelobt.

„Wir haben jetzt ein Seitengefälle, von 0,6 Prozent zu jeweils einer Seite, damit Oberflächenwasser abfließen kann“, erklärt Karl Hartinger, der im Technik-Team mit Ulli Probst und Gerald Gleixner, die Arbeiten aktiv begleitete. Außerdem seien im Abstand von vier Metern Einschnitte in die Beton-Randeinfassung gemacht worden. Alle Beteiligten zeigten sich beeindruck, wie schnell sich das Bild der Plätze mit dem neuen Belag veränderte. Die Einweihung soll im Juni gefeiert werden.

Derzeit sind fast nur Einzelmatches erlaubt

Für den TC-Vorsitzenden Martin Scharf wäre es natürlich wünschenswert, dass bald wieder ein geregelter Betrieb auf der Anlage herrscht, insbesondere was die Kinder- und Jugendarbeit betrifft. Denn derzeit sind nach seinen Angaben wegen der Corona-Pandemie nur Einzelmatches erlaubt, und Doppel ausschließlich innerhalb einer Familie.