Corona
Testzentrum soll vorerst ruhen

Beim BRK in Neunburg wird nun nicht mehr getestet. Die vergangenen Monate waren eine Herausforderung.

12.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:50 Uhr
Das BRK nimmt in Neunburg keine Corona-Tests mehr vor. −Foto: Robert Michael/picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Es ist eine beeindruckende Zahl: Rund 4500 Mal wurde im Neunburger BRK-Testzentrum ein Nasen-Rachenabstrich durchgeführt, um festzustellen, ob eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus vorlag. Seit dem 20. März 2021, 205 Tage lang, betreute die örtliche BRK-Bereitschaft unter der Führung von Bereitschaftsleiter Patrick Wolf zusammen mit der Wasserwacht-Ortsgruppe sowie in enger Abstimmung mit der Führungsspitze der Stadt Neunburg und dem städtischen Gesundheitsbeauftragten und zugleich stellvertretenden BRK-Bereitschaftsleiter Maximilian Lang das Schnelltestzentrum.

Dies fand zunächst in der Turnhalle der Grundschule ihren Platz, dann folgte der Umzug ins BRK-Haus an der Frühlingstraße. „Wir waren mit unseren ehrenamtlichen Helfern immer zur Stelle, auch oft außerhalb der normalen Testzeiten. Über die eingerichtete Servicenummer und dem direkten Draht zum städtischen Gesundheitsbeauftragten hatten wir ein Alleinstellungsmerkmal und waren dadurch für die Bürger zu jeder Zeit erreichbar, sogar weit über die Landkreisgrenzen hinaus“, so Lang in einer Mitteilung.

Bürokratischer Aufwand war enorm

Das deutschlandweite Ende der kostenlosen Bürgertests ab 11. Oktober bedeutet allerdings auch das vorläufige Ende des Testzentrums am Standort des BRK. Der bürokratische Aufwand war in den letzten Monaten neben den eigentlichen Testungen schon eine große Belastung, so Lang. Besser ist es zuletzt mit der neuen Software geworden, wodurch die Registrierung und auch die Testdurchführung ohne anschließende Wartezeit rascher vonstattengehen konnte. Auch die Übermittlung des Testergebnisses in digitaler Form, auch für die Corona-Warn-App, war für die Bürger und zuletzt für die Reisenden ein toller Service. Zum Start ins neue Schuljahr wurden zudem fast 100 Schüler in einer frühzeitig mit den Schulen geplanten Aktion getestet.

Mit den kostenpflichtigen Tests käme nun für die ehrenamtlichen Helfer wieder eine neue Herausforderung hinzu. „Die Diskussionen um die Zahlungsmodalitäten und die Verwaltung der Einnahmen für einen kostenpflichtigen Test sind das eine, die Entscheidung und auch die Kontrolle der vielen Nachweise, wer einen kostenlosen Test erhält, das andere.Zudem war das Besucheraufkommenin den letzten Wochen im Testzentrum merklich weniger“, so Lang. Lob hat er für die Unterstützung durch die „Neue Apotheke“, die ebenfalls Testangebote hatte und nach wie vor bereitstellen wird, auch als zu bezahlende Tests. „Das hat gut funktioniert“, betont Lang. Und weiter: „Alle ehrenamtlichen Helfer waren mit großem Engagement dabei, allen hat es Spaß gemacht, etwas Gutes getan und das Infektionsgeschehen im Raum Neunburg damit deutlich beeinflusst zu haben.“

Tests könnten sofort wieder hochgefahren werden

Auch wenn das BRK die offiziellen Bürger-Tests nun einstelle – die Teststruktur ruhe nur und könnte, wenn nötig, sofort wieder hochgefahren werden. Der Gesundheitsbeauftragte favorisiert aber eher eine bessere Schulung der Betriebe in Schnelltests oder beobachteten Selbsttests in Präsenzform zusammen mit der BRK-Bereitschaft; damit könnten neben den Betriebstestungen einige der 3G-Testgründe im normalen Alltag erledigt werden.

Die Nachfrage sei wieder vorhanden, sagt Lang. Nicht zuletzt hatte sich schon die IHK an ihn als Gesundheitsbeauftragten gewandt, einige Schulungen wurden bereits durchgeführt. Eine Präsenzschulung für Betriebe sei in Planung.

Für die größeren Veranstaltungen, ohne Personenbegrenzung, Masken- und Abstandspflicht sehe man ohnehin schon die Wende zu 2G und 3Gplus, da hierfür ein niedrigeres Schutzkonzept vorgehalten werden müsse. „Keiner möchte mit seiner Veranstaltung zur Überlastung des Gesundheitssystems beitragen“, ist sich Lang sicher. Außerdem seien zu einem Großteil die Vorgaben zur Umsetzung von Veranstaltungen durch die Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums beispielsweise für die Märkte nur schwer umsetzbar. Das werde mit Blick auf Weihnachten mit den Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern nicht anders werden. „Das ist dann die neue Normalität mit dem Plus“, so Lang.