Verkehr
Tödlicher Unfall belastet Polizei noch

Bei der Vorstellung des Sicherheitsberichts spricht der Polizeirat über die zwei, die auf der A6 bei Amberg getötet wurden.

14.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:57 Uhr
Doris Wagner
Im Dezember sind zwei Polizisten bei einem Unfall auf der A6 bei Amberg ums Leben gekommen. Beide Verstorbenen hatten Verbindungen in den Landkreis Schwandorf. −Foto: vifogra

Kürzlich stellten die Verkehrspolizei Amberg (VPI) und die Autobahnpolizeistation (APS) Schwandorf den Verkehrssicherheitslagebericht 2020 vor. Durch die VPI Amberg wurden 247 und durch die APS Schwandorf 320 Verkehrsunfälle bearbeitet. Dabei kam es zu zwei tödlichen Verkehrsunfällen mit drei getöteten Verkehrsteilnehmer. Besonders schlimm traf es dabei die VPI Amberg selbst, als am8. Dezember bei einer Unfallaufnahme zwei Beamte auf der A6, AS Amberg-Ost getötetwurden. „Die Kollegen sind noch immer fassungslos.“ Polizeirat Mattes bedankte sich bei den Rettungsdiensten, bei allen Einsatzkräften der Feuerwehren und des THW sowie bei der zuständigen Autobahnmeisterei und dem Klinikum Amberg.

Spendenkonto für die Hinterbliebenen

Für dieHinterbliebenenwurde ein Spendenkonto eingerichtet. Polizeirat Mattes bedankte sich auch hier bei allen Spendern. Über denUnfallhergangkonnte nichts gesagt werden, da es sich noch um ein schwebendes Verfahren handelt. Nach Abschluss des Verfahrens wird eine Pressekonferenz zu diesem Vorfall einberufen werden.

Aufgrund dieses Unfallswurden bei einer außerordentlichen Verkehrsschau an dieser Stelle mehrere potentielle Gefahrenquellen identifiziert. Nun gilt an der AS Amberg-Ost eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h sowie ein Überholverbot für Lkw über 3,5 Tonnen.

Ein Blick in die Verkehrsstatistik

Die VPI Amberg mit der nachgeordneten APS Schwandorf ist für insgesamt 112 Autobahnkilometer (davon 66,6 km auf der A6 und 45,5 km auf der A93) zuständig. 436 Straftaten wurden dabei an die Kriminalstatistik gemeldet. Im Jahr 2020 hat die VPI Amberg 2701 und die APS Schwandorf 675 Verkehrsverstöße beanstandet. Registrierte Verstöße der technischen Verkehrsüberwachung („Blitzer“) wurden dabei nicht mit eingerechnet.

Der auffällige Rückgang der Verkehrsbelastung und Verstöße zum Vergleichszeitraum 2019 ist auf die Pandemielage und die damit einhergehenden Einschränkungen zurückzuführen, wobei im Güter- und Schwerlastverkehr kaum Rückgänge zu vermelden waren.

Die drei häufigsten festgestellten Unfallursachen waren diverse Fehler des Fahrzeugführers, ungenügender Sicherheitsabstand und nicht angepasste Geschwindigkeit.

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 1897 Fahrzeuge einer Kontrolle unterzogen und 784 davon beanstandet. Hauptbereich der Beanstandungen waren Straßenverkehrs- und Zulassungsordnung, Fahrpersonalrecht, Gefahrgutrecht und Tiertransportrecht.

Im Zuge der technischen Verkehrsüberwachung im Jahr 2020 führte die VPI Amberg in den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf 949 Geschwindigkeitsmessungen mit Großgeräten durch. Dabei wurden 12 873 Beanstandungen, 9046 Verwarnungen und 3827 Anzeigen festgestellt. 492 Kraftfahrzeugführer mussten ein Fahrverbot verbüßen. Insgesamt wurden knapp 750.000 Fahrzeuge gemessen.

Desweiteren wurden auch Abstandsmessungen mit mobilem Großgerät sowie Tempo- und Abstandsmessungen mit einem ProVida-Videofahrzeug durchgeführt.