Kläranlage Umweltschutz beginnt vor dem Klo
Die Toilettenspülung ist kein Abfalleimer. Falscher Gebrauch erzeugt teure Schäden, wie ein Beispiel aus Schwarzhofen zeigt.

Schwarzhofen.Die Klärwärter könnten ein Lied davon singen, welche Dinge in den Anlagen landen, dort aber nichts zu suchen haben. Problematisch wird es vor allem dann, wenn durch unsachgemäße Entsorgung Kanalleitungen verstopft oder technische Einrichtungen beschädigt, gegebenenfalls sogar zerstört, werden.
Aufgrund der Topographie des Gemeindegebietes vom Markt Schwarzhofen sind die Zuleitungen zu den drei Kläranlagen auf zahlreiche Pumpwerke angewiesen. Das führte in jüngerer Vergangenheit gelegentlich zu Störungen, weil sich Strumpfhosen, Unterwäsche, Windeln, Damenbinden, Feuchttücher und Ähnliches in den Pumpen regelrecht verkeilten und so für Ausfälle sorgten.
Situation in den Kläranlagen hat sich verbessert
Die Mittelbayerische wollte von Bürgermeister Maximilian Beer wissen, ob die entsprechenden Appelle an die Bevölkerung gefruchtet haben und sich die Lage verändert hat. „Ich muss sagen, dass sich die Situation tatsächlich verbessert hat“, sagt er. Zudem ist es ihm wichtig festzustellen, dass es solche Ausfälle in allen jeweils angeschlossenen Gemeindeteilen gegeben habe. Verursacher festzustellen, sei eher schwierig, wenn nicht unmöglich.
„Die Abwasserentsorgung ist als kostendeckende Einrichtung zu betreiben“, erklärt er. Daraus ergebe sich, dass der gesamte Betrieb, einschließlich aller Investitionen, über die Abwassergebühr finanziert werden müsse. Das bedeute im Umkehrschluss, wenn Pumpen über den normalen Verschleiß hinweg, ständig repariert oder sogar ersetzt werden müssten, gehe dies zu Lasten der gesamten Gemeinschaft. In Zahlen ausgedrückt seien dies schnell zwischen 2000 und 5000 Euro, je nachdem, ob eine Reparatur möglich sei oder der komplette Ersatz erforderlich werde.
Das Problem existiere aber nicht nur bei Pumpwerken, so der Bürgermeister. Auch dort, wo das Abwasser im „Freispiegel“ Richtung Kläranlage laufe, hätten die oben genannten Gegenstände nichts zu suchen, denn auch dort müssten sie aufwendig entsorgt werden. Problematisch seien auch Essensreste, die zum Beispiel von Ratten gern als Nahrungsquelle genutzt würden.
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Schwandorf.