Kommentar
Unnötig viel Zeit verschwendet

15.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:42 Uhr
Cornelia Lorenz −Foto: Uwe Moosburger

425 Kinder und Jugendliche an der Grund- und Mittelschule in Nittenau haben einen großen Wunsch: Sie wollen trotz der Corona-Pandemie endlich wieder einen ganz normalen Schulalltag. Mobile Luftfilteranlagen wären einer von mehreren Bausteinen, um ihnen das zu ermöglichen.

Doch in der Schule sucht man nach solchen Geräten vergeblich. Es ist schwer zu verstehen: Nach sechs langen Wochen Sommerferien setzen sich die Stadträte tatsächlich am Abend des ersten Schultags zusammen und diskutieren darüber, ob es überhaupt sinnvoll und wirtschaftlich ist, Luftfilteranlagen anzuschaffen.

Viele Eltern dürften sich jetzt fragen: Warum kommt dieser Prozess erst jetzt in Gang? Hätte man dieses Thema nicht schon vor Monaten anpacken können und müssen? Bürgermeister Benjamin Boml kontert diesen Vorwurf mit dem Argument, die bisherige Schulleitung habe sich strikt gegen die Anschaffung von Luftfilteranlagen ausgesprochen. Nun sei nach einem Gespräch mit der neuen Rektorin die Diskussion wieder ins Rollen gekommen.

Der Schritt, jetzt die Anschaffung in Angriff zu nehmen, kommt reichlich spät. Während die Bodenwöhrer Grundschule pünktlich zum Schulstart ihre Luftfilteranlagen einschalten konnte und in Bruck solche Geräte bereits seit März ihren Dienst tun, bleibt in der Nittenauer Grund- und Mittelschule und in den Kindergärten bis zur tatsächlichen Umsetzung des Stadtratsbeschluss erst einmal alles beim Alten. Von einer Stadt, die ausgiebig mit ihrer Familienfreundlichkeit wirbt, könnte man mehr Engagement erwartet.