Schwandorf
Verrücktes durch Upcycling kreiert

Gabi Kiesl benötigte ausgefallene Requisiten für ihren Film „Verschicktes Glück“. Bei einem Wettbewerb wurde sie fündig.

28.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:41 Uhr
Gabi Kiesl (l.) rief den Wettbewerb aus. Tobias Dürr und Doris Pöschl (sitzend v. l.) sind gecastete Darsteller für den Film „Verschicktes Glück". −Foto: Dietmar Zwick

Im Februar fand in der Volkshochschule ein Casting für den Film „Verschicktes Glück“ statt. Hunderte ambitionierte Schauspielfans bewarben sich. Vier werden nun in Nebenrollen im Film zu sehen sein. Die Dreharbeiten beginnen am Freitag. Drehorte sind Schwandorf, Regensburg, Nabburg und Amberg. Doch eines fehlte der Regisseurin und Autorin Gabi Kiesl noch ─ etwas Verrücktes. Hierfür rief sie einen Wettbewerb aus, dass ein Kunstwerk upcycelt wird, also aus Gebrauchten mache etwas Neues. Die Zeit drängte und am Dienstag konnten nun die Preise an die Gewinner vergeben werden.

Viele Unikate mussten gesichtet werden und vier schafften es. Sie werden immer wieder in Filmausschnitten zu sehen sein, versprach Gabi Kiesl. Manuela Kaiser kreierte aus Tetra-Pack Milchtüten stylische Handytaschen mit Druckknopf. Als sie den Wettbewerb las, machte sie sich sogleich ans Werk und stellte verschiedene Ausführungen her.

Wolfgang Molzahn schaute zunächst, was aus Milchtüten gebaut werde. Bei der Internetrecherche stieß er auf Handtaschen und vieles mehr. Er wollte etwas, was andere eben nicht machen. Da kam er auf den Nistkasten, der voll funktionsfähig sei. Ob Vögel hineingehen, weiß er nicht, aber es wäre interessant. Er werde es auf jeden Fall ausprobieren, sagte Molzahn. Eine Künstlerin war nicht anwesend. Sarah Grossmann stellte eine Vase mit pflegeleichten und unempfindlichen Rosen her. Auf alle Fälle ein dekoratives Stück. Ein spezielles Objekt stellte die FAKS 2 Klasse der Döpfer-Schule her. Sie gestaltete aus einer Kaffeemaschine und weiteren Bauteilen ein Unikat. Eine Teilgruppe der Klasse machte sich ans Werk und zur Preisverleihung kamen dann alle 26.

Jeder hatte viele Ideen, so dass letztendlich alles miteinander kombiniert wurde. Ein Schulrucksack der Tante aus Grundschulzeiten, eine Kaffeemaschine, die seit Jahren nur rumsteht und Milchkartons wurden zu einem besonderen Werk verbunden. Doch sie haben sich dabei auch etwas gedacht. Nach der bayerischen Brotzeit nachempfunden, dass alles in Kombination dabei ist, war ihr Grundgedanke. Eine Kaffeemaschine, bei der der Bierkrug als Aufnahmegefäß des koffeinhaltigen Heißgetränkes dient. Und mit dem Rucksack könne man alles transportieren. Ein Brett mit Weißwürsten war ebenso dabei wie der Senf. Auch der Schnittlauch für das Brot durfte nicht fehlen. Als Kuriosität fand ein Fisch, natürlich aus Glas, ebenso im Bierkrug seinen Platz. Jeder beteiligte sich in einer Art Weise. Die einen flochten oder setzten die Teile zusammen und andere sprühten die Farbe.

Gabi Kiesl fand letztlich alles total spannend. Sie glaubte fast schon, als ob die Teilnehmer den Film gesehen hätten. Als ob sie gewusst hätten, was Kiesl Verrücktes suchte, lobte die Produzentin. Tobias Dürr und Doris Pöschl, die im Film mitspielen, zollten ihnen Respekt und lobten ebenso alle Arbeiten. Die Klasse bekommt eine Sondervorstellung und die anderen jeweils zwei Premierenkarten für den Filmstart im Herbst. Kiesl dankte Sabrina Reiner, André Meidenbauer und Franz Xaver Huber von der VHS für ihre Unterstützung. (szd)