Jubiläumsfeier
VHS Schwandorf: 75 Jahre im Zeichen der Bildung

09.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:22 Uhr
Dietmar Zwick
Sie feierten gemeinsam 75 Jahre VHS Schwandorf: André Meidenbauer, Richard Tischler, Sabrina Reiner, Regine Sgodda (vorne v. r.), Franz-Xaver Huber (oben r.) und Andreas Wopperer (oben l.) mit den geehrten Dozenten. −Foto: Fotos: Dietmar Zwick

Am Freitagabend feierte die VHS Schwandorf mit einem würdevollen Festakt den 75. Geburtstag in der Spitalkirche mit zahlreichen Gästen aus Politik, Kultur und Bildung.

Begrüßt wurden sie vom ehrenamtlichen Leiter Franz-Xaver Huber, der dieses Amt seit 32 Jahren ausführt. Zunächst wurde der verstorbenen Barbara Stamm mit einer Schweigeminute gedacht. Sie war über acht Jahre ehrenamtliche Präsidentin des Bayerischen Volkshochschule Verbandes und seit Mai 2022 Ehrenpräsidentin.

Das Älterwerden bei einem Menschen vollziehe sich anders, als bei einer Bildungseinrichtung, sagte Huber einleitend. Die VHS sei in den 75 Jahren nicht älter geworden, sondern jünger. Dabei richtete er seinen Blick auf die Geschäftsführung, die sich mit André Meidenbauer und Sabrina Reiner verjüngt habe.

226 Dozenten unterrichten

2019 haben 27000 Teilnehmer die VHS besucht. An diese Bilanz wolle die Volkshochschule jetzt, nach Corona, wieder anknüpfen. Aktuell verfüge die VHS über 226 Dozenten.

Zweiter Bürgermeister Andreas Wopperer (CSU) informierte, dass am 3.November 1946 der Schwandorfer Stadtrat mit dem damaligen Bürgermeister Dionys Bink beschloss, das Volksbildungswerk Schwandorf (VBW) zu gründen. Am 3. Oktober 1947 konnte die Eröffnung im Union Theater gefeiert werden und am 6.Oktober 1947 hielt diese den ersten Kurs, einen Zeichenkurs mit 40 Teilnehmern, ab. Die VHS stehe für das Erlernen, Erneuern und Vertiefen von Kenntnissen und Fähigkeiten der verschiedensten Bereiche. All das leiste die VHS, die diesen Namen seit dem 20. Mai 1981 trägt, seit nunmehr 75 Jahren mit großem Erfolg.

Stellvertretender Landrat Richard Tischler (FW) sagte, der der Landkreis bezeichne sich gerne als Bildungslandkreis. Dazu tragen nicht nur die 21 weiterführenden Schulen bei, sondern auch die Volkshochschulen. Diese leisten einen wichtigen und wertvollen Beitrag.

Franz-Xaver Huber sagte, es sei wichtig gewesen, dass der Schwandorfer Stadtrat das VBW gründete. Es war die Stadt, die die Rechtsträgerschaft übernahm. Von Beginn an sei das VBW eine kommunale Einrichtung.

Huber blickte zurück in eine Zeit, in der noch Kurse wegen Brennstoffmangels ausfallen mussten – 1947 war das. Weiterhin erwähnte er die Gründung der VHS-Jugendblaskapelle, die Kür der Miss oder Mister VHS seit 2004 oder die Herausforderung der Flüchtlingswelle von 2015, bei der Menschen jeden Alters und vieler Nationen mit Sprach- und Integrationskursen versorgt werden mussten. Auch das Thema Grundbildung verliere die VHS nicht aus den Augen und seit 2022 dürfe sie sich mit dem Titel „Stützpunkt Verbraucherbildung“ schmücken.

Die Räumlichkeiten sprach Huber ebenso an und nannte den historischen, denkmalgeschützten Pfleghof als Wahrzeichen, in dem sie seit 2012 untergebracht sind.

Reparatur-Café startet

Zudem werde die VHS von Menschen geprägt und Huber dankte jenen, die mit „Hand, Herz und Hirn ein prall gefülltes Programm für die Bürger“ vorlegen. Zum Beispiel soll es in der Stadtbibliothek ein Reparatur-Café geben, Termin ist der 19. Oktober.

In der Festrede ging Regine Sgodda vom geschäftsführenden Vorstand des Bayerischen Volksschulverbandes auf die Erwachsenenbildung, die Daueraufgabe Integration, den demografischen Wandel, den Arbeitsmarkt und den Klimawandel ein. Sie betonte, dass die VHS breiter aufgestellt sei als viele Bildungseinrichtungen und bezeichnete die Volkshochschule wegen ihrer vielfältigen Angebote in Sachen Wissensvermittlung, als „eierlegende Wollmilchsau.“ Zudem sei Weiterbildung wichtiger als je zuvor.

André Meidenbauer dankte abschließend allen Mitarbeitern und Dozenten, die eine erfolgreiche und zukunftsfähige VHS mittragen, und nahm die Ehrungen vor. Folgende Dozenten wurden geehrt. Bronze: Josef Fischer, Elisa Kyewski und Georg Wickles. Silber: Christine Donhauser-Lorenz, Pia Hartinger, Liselotte Kellermann, Beate Kroneder, Rita Scharl, Anette und Gerd Sichler sowie Rosi Zinkl. Gold: Dina Bayoud-Kohl, Uschi Grau, Karl-Heinz Kagerer, Gabriele Ludwig, Andrea Nitzsche und Walter Reichl.