Jubiläumskonzert
Viel Beifall für Musikverein Wackersdorf-Steinberg am See

24.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:12 Uhr
Lothar Prechtl
Die Jugendblaskapelle mit Dirigent Martin Brunner in Aktion −Foto: Fotos: Lothar Prechtl

Erstmals bereicherte der Musikverein Wackersdorf-Steinberg am See mit seinen Orchestern die Kunst- und Kulturwochen. Einmalig wird wahrscheinlich bleiben, dass ein Jubiläumskonzert des Wackersdorfer Vereins in der Oberpfalzhalle Schwandorf stattfand.

Vorsitzender Peter Gaschler begrüßte den Hausherrn, Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller und Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter als Ehrengäste. Letzterer stellte die hervorragende Arbeit der Verantwortlichen des Musikvereins heraus.

Start mit „Eye of the Tiger“

Mit „Eye of the Tiger“ stieg das Nachwuchsorchester in den Ring. Dem Motto des Abends „Tierisch gute Blasmusik“ folgend, trommelten anschließend die Spechte bei der „Woodpeckers Parade“ und schwamm der „Baby-Hai“ durch den Saal. Das „NachwuchsorchesterPlus" überzeugte mit vier Stücken, bei welchen immer die Tiere die Hauptrolle spielten. „Die Funpolka hat zwar nichts mit Tieren zu tun, aber sie gefällt uns einfach tierisch gut“, so Dirigentin Conny Gaschler. Das bayerische Ensemble begeisterte mit dem Gamsgebirg Marsch, „D’Gäns san im Hobern“ und dem Rehragout.

Den Hauptpart zum 25-jährigen Bestehen des Musikvereins gestaltete die Jugendblaskapelle. Moderator Lothar Prechtl spannte den Bogen von Adlern, einem Wal, einem Drachen und einem Löwen bis zu den Katzen. Mit dem Auftaktstück, der Konzertouverture „Where Eagles Soar“, hatte die Jugendblaskapelle 2014 bei einem Wertungsspiel das Prädikat „Mit ausgezeichnetem Erfolg“ erreicht.

Premiere: ein Gesprächskonzert

Premiere hatte ein Gesprächskonzertteil. Der Dirigent Martin Brunner stellte für die fünf Teile von „Moby Dick - der weiße Wal“ eine eigene Partitur zusammen. Gespannt verfolgte das Publikum die Texte von Moderator Prechtl und den entsprechenden Musikteilen: Eröffnung, Kapitän Ahab, Tief blaues Meer, Der weiße Wal! und Hymne an das Meer. Hauptfigur war der Matrose Ismael aus der Romanvorlage, der als einziger überlebte. Das spannungsgeladene Gesamtwerk meisterte im Anschluss die Jugendblaskapelle mit allen emotionalen Facetten.

Mit dem Konzertmarsch „Auf Adlers Schwingen“ von Alexander Pfluger zeigte die Jugendblaskapelle, dass sie in allen Stilrichtungen beheimatet ist. „Filmmusik, wie zum Beispiel diesmal ‚How to train your dragon’, ist bei uns immer im Programm“, erklärte Martin Brunner.

Neue junge Dirigentin

Erstmals dirigierte Marina Prechtl die Jugendblaskapelle und führte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit „The Lion King“ in die Weiten Afrikas. Bereits vor der Corona-Zwangspause konnte sie ihre Dirigentenausbildung abschließen und erhielt die staatliche Anerkennung als Dirigentin von Blasorchestern. Der Schlusstitel „Kraken“ hatte nichts mit den achtarmigen Tintenfischen zu tun, sondern war der Name einer Katze des Komponisten Chris Hazell. Die weibliche Katze war die Herrscherin im Ring der Katzenfamilie, obwohl sie nur halb so groß wie alle anderen war.

Mit Standing Ovations endete der Konzertabend, und die Zugabe-Rufe ließen nicht lange auf sich warten. Gänsehautfeeling entwickelte sich, als alle rund 80 Musikerinnen und Musiker zum Steigermarsch auf der Bühne standen und die Zuhörer mit einstimmten.