Wirtschaft
Vier-Sterne-Glanz über Hofenstetten

Das Landhotel Birkenhof feiert im August 20 Jahre seines Bestehens und präsentiert sich dazu im modernen Ambiente.

11.07.2017 | Stand 16.09.2023, 6:26 Uhr
Ralf Gohlke

Seinen ursprünglichen Charme hat sich das Landhotel Birkenhof in Hofenstetten über die Jahre hinweg bewahrt, wenngleich es innen wie außen einem ständigen Wandel und der Anpassung an die steigenden Anforderungen im modernen Tourismus unterworfen ist. Foto: R. Gohlke

Der Bau einer Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf wäre beinahe Schuld daran gewesen, dass der Stadt Neunburg und dem Landkreis Schwandorf eine ihrer herausragenden touristischen Errungenschaften entgangen wäre. Die Rede ist vom Landhotel Birkenhof in Hofenstetten. Dass es jetzt, im Jubiläumsjahr 1000 Jahre Neunburg, doch seinen 20. Geburtstag feiern kann, hat seine eigene Geschichte, die bestimmt noch nicht zu Ende geschrieben ist. Autoren sind die Mitglieder der eingesessenen Gastwirtsfamilie Obendorfer. Ihr Weg führte vom Dorfwirtshaus über einen fast oberpfalzweit beliebten Tanztempel bis hin zum modernen Vier-Sterne-Superior Hotel, dessen Restaurant „Eisvogel“ zusätzlich mit einem Michelinstern gekrönt ist und höchste Bewertungen in den wichtigen Gourmetratgebern verzeichnet.

Bettenhaus brachte Durchbruch

Chef des ganzen ist Hubert Obendorfer, Sternekoch aber genauso leidenschaftlicher Hotelier. „So etwas hat mir schon als Bub immer vorgeschwebt“, bekennt er im Exclusiv-Gespräch mit unserem Medienhaus. In wirklich weiser Voraussicht habe sein Vater Sebastian Obendorfer, aufgrund dieser Idee seines Sohnes, schon frühzeitig das wunderschön, hoch über dem Wackersdorfer Seengebiet gelegene Areal erworben.

Erste konkrete Gespräche habe es schließlich Mitte der 80er Jahre gegeben. „Als die Nachricht vom Bau der WAA aufkam, haben wir die Pläne dann aber erst mal auf Eis gelegt und sie erst 1995 wieder hervorgeholt, nachdem das ,Aus‘ beschlossene Sache war“, schildert Obendorfer. Ab 1995 liefen dann die konkreten Planungen, der Bau begann und 1997 konnte Einweihung gefeiert werden.

Hubert Obendorfer macht heute keinen Hehl mehr daraus, dass er das Ganze seinerzeit wohl mit etwas „zuviel Enthusiasmus und zu wenig Realitätssinn“ angegangen sei. Tatsache war, dass der Bau deutlich teurer ausgefallen war, als ursprünglich geplant. „Die nächsten zwei Jahre mussten wir mit unserem Haus mit 40 Zimmern echt ums Überleben kämpfen“, erinnert er sich.

In der Situation sei es ein Glücksfall gewesen, dass die Allianz auf der Suche nach einem Ausbildungszentrum war und man sich schnell vertraglich einigen konnte. „Der Bau des Bettenhauses war mit einer der wichtigsten Entscheidungen in der Geschichte unseres Hauses“, stellt er fest. Dies sei der Durchbruch für die anschließend erfolgreiche Weiterentwicklung gewesen.

Seinerzeit seien aber auch schon Überlegungen in Richtung Wellness angestellt worden, was gerade im kommen war. „Ich war anfänglich auch richtig stolz darauf, dass wir in der Lage waren, alles anbieten zu können. Auf Dauer habe sich allerdings gezeigt, das es eben nicht ausreichen würde nur „gut“ zu sein. Gerade im Bereich Wellness seien die Ansprüche der Gäste sehr schnell angestiegen.

Hubert Obendorfer war sicher, dass diesbezüglich der eine oder andere Mitbewerber noch aufgeben werde. Der Birkenhof habe deshalb eine klare Trennung von Wellness- und Tagungshotel vollzogen. „Wir machen immer noch Tagungen, aber mit nur noch mit maximal 20 Teilnehmern“, betont er.

Diese Veränderungen dokumentiert sich in einigen Neu-, An- und Umbauten, die in der jüngsten Vergangenheit vorgenommen wurden. So ist zum Beispiel das in der Gründungsphase als hoch modern und stilvoll erachtete Zirbelholz-Ambiente modernen, klaren Linien gewichen. Das wird insbesondere in der jetzt hellen und freundlichen Lobby deutlich, deren Fertigstellung noch nicht allzu lange zurück liegt. Diese ständigen Veränderungen seien mittlerweile verpflichtend, wenn der Qualitätsstandart hoch gehalten werden soll.

Gästewunsch ist Individualität

Gleiches gelte natürlich auch für die Gästezimmer, erklärte Obendorfer und präsentiert einige der ebenfalls erst vor kurzem umgestalteten Räume. Teils seien zwei Zimmer alten Zuschnitts zusammengelegt worden, um auch dem Gästewunsch nach mehr Individualität und „Wohnlichkeit“ gerecht zu werden. Der Wunsch, sich in der Masse zu bewegen, nehme immer mehr ab.

Ein Haus dieser Größenordnung zu führen erfordere aber nicht nur eine ausgezeichnete Infrastruktur, sondern auch das notwendige Personal. Rund 100 Beschäftigte sind es momentan, die sich in den verschiedensten Bereichen um das Wohl der Gäste kümmern. Trotzdem ist der Birkenhof immer noch ein Familienunternehmen. „Mein Vater und meine Mutter sind immer noch fit und in zwei bis drei Jahren rechne ich damit, das meine Söhne mit einsteigen. Beiden machen schon jetzt in den Betrieben wo sei arbeiten, einen guten Job. Der Birkenhof selbst hat sich in den Jahren ebenfalls zu einem begehrten Ausbildungsplatz entwickelt, meint Hubert Obendorfer auch in seiner Funktion als „Ausbildungsbotschafter“. Trotzdem sei es schwer, junge Leute für gastronomische Berufe zu begeistern.

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