Bahn weitet Angebot aus
Von Schwandorf nach München im Stundentakt

28.09.2022 | Stand 28.09.2022, 20:50 Uhr
Von Schwandorf kann man künftig im Stundentakt nach München fahren. −Foto: dpa

Diverse strukturelle und vertragliche Änderungen kommen den Oberpfälzer Bahnkunden zugute: Sie können künftig im Stundentakt von Schwandorf in die Landeshauptstadt fahren.



Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) erteilte am Mittwoch den Zuschlag für das Vergabeverfahren Regionalverkehr Ostbayern an die Länderbahn. Das Unternehmen betreibt damit ab Dezember 2023 weiterhin die Regionalverkehrslinie RE 25 zwischen München und Prag.

Der neue Vertrag läuft bis voraussichtlich Dezember 2027. Der Grund für diese kurze Laufzeit ist, dass zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit besteht, den deutschen und den tschechischen Verkehrsvertrag anzugleichen. Ab Dezember 2027 plant die BEG in Kooperation mit dem Verkehrsministerium der Tschechischen Republik eine Neuausschreibung, dann auch über einen längeren Zeitraum.

Züge und Hof und Prag werden nicht mehr zusammengeführt

Die größte Änderung ab Dezember 2023 wird die Trennung der zwei Linien RE2 und RE25 sein: Die Züge aus Hof (RE 2) und Prag (RE 25) werden dann nämlich nicht mehr in Schwandorf zusammengeführt, sondern fahren im stündlichen Wechsel getrennt nach München. Der Hintergrund für diese Entscheidung ist die im bayernweiten Vergleich deutlich unterdurchschnittliche Pünktlichkeit der Alex-Züge. Von der Trennung der Linien erhofft sich die BEG eine höhere Zuverlässigkeit, da sich Verspätungen künftig nicht mehr von einer Linie auf die andere übertragen.

Allerdings bleiben Probleme in der Infrastruktur bestehen, die sich auch in Zukunft negativ auf die Pünktlichkeit auswirken dürften. Dazu zählt die knapp 150 Kilometer lange eingleisige Strecke Schwandorf – Pilsen, aber auch der vielbefahrene Abschnitt Freising – München, der an seiner Belastungsgrenze angekommen ist.

Um den Stundentakt München – Schwandorf zu realisieren, integriert die BEG ab Ende 2023 den aktuell von DB Regio erbrachten zweistündlichen Regionalverkehr München – Regensburg in das Netz. Diese Züge werden nach Hof verlängert und nördlich von Regensburg gegenüber dem heutigen Fahrplan um eine Stunde versetzt. Die Fahrtzeit zwischen Hof und Regensburg verkürzt sich um acht Minuten, weil künftig die Standzeiten in Schwandorf entfallen, um die Züge aus Prag und Hof zusammenzuführen.

Bahn fährt vier Millionen Kilometer mehr

Durch die separate Linienführung entsteht eine stündliche Direktverbindung zwischen Schwandorf und München; derzeit fahren die Züge hier durchgehend nur im Zweistundentakt. Neben dieser Taktverdichtung bestellt die BEG auch zusätzliche Verbindungen am frühen Morgen und späten Abend in den Abschnitten Hof – Marktredwitz und Schwandorf – Regensburg. Dadurch wächst das Verkehrsangebot gegenüber heute um acht Prozent auf rund vier Millionen Zugkilometer pro Jahr (in Bayern).