Naturschutz
Vorstandschaft wurde im Amt bestätigt

Der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Schwandorf, traf sich zur Jahresversammlung. Der Natur eine Stimme zu geben ist das Ziel.

01.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:34 Uhr
Max Schmid
Klaus Pöhler wurde als Kreisvorsitzender des BN bestätigt, rechts BN-Agrarreferentin Marion Ruppaner. −Foto: Max Schmid

Nach den Lockerungen der Corona-Vorschriften traf man sich zu der fälligen Jahresversammlung, wo der langjährige Vorsitzende und Umweltaktivist Klaus Pöhler im Amt bestätigt wurde, sein Stellvertreter wurde Peter Pracht. Kreisvorsitzender Pöhler berichtete von Daueraufgaben und Aktionen seiner Organisation. So habe man sich gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz, der Ameisenschutzwarte Hirschberg, dem Oberpfälzer Waldverein und den Schwandorfer Naturfreunden für den Schutz von Ausee und Lindensee eingesetzt. Beide Gewässer sollen unter Naturschutz gestellt werden. Pöhler verwies auf die traditionelle Ziegenbeweidung der Silikatmagerrasenhänge in Stein und auf sieben Amphibienschutzmaßnahmen, wobei man mehr als 700 000 Tiere retten konnte. Der Tag der Natur an Christi Himmelfahrt gehörte ebenso zum Jahresprogramm wie die Befreiung des Schleißbachtals von Fichtenaufforstungen.

Hintergrund war die Schaffung eines artenreichen Wiesentals. Zum „Brennpunkt Städtedreieck“ informierte Klaus Pöhler über Ortsbegehungen, Besuch von Stadtratssitzungen und der Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz sowie den Bürgerinitiativen.

Wegen der Renaturierung des Sulzbachs in Bruck habe man Gespräche mit der Bürgermeisterin geführt, in Schwandorf engagiere man sich für eine frei fließende Naab. Wegen des hohen Flächenverbrauchs und der Nähe zum Hirtlohweiher habe die Kreisgruppe vom Bund Naturschutz (BN) Einwendungen gegen das Interkommunale Gewerbegebiet an der A 93 erhoben. In Nittenau wurde erfolgreich verhindert, dass eine Feuchtwiese verfüllt wurde. Pöhler sprach auch die Teilnahme am Schöpfungstag in Wackersdorf sowie die Beteiligung beim Runden Tisch wegen der Blaualgen im Eixendorfer Stausee an. Für das kommende Jahr plane man Aktionen gegen den ungebändigten Flächenfraß bei Industrie- und Gewerbegebieten, für Windkraft und gegen Atomenergie, die derzeit von Frankreich wieder ins Spiel gebracht werde. Zudem wolle sich der BN dafür einsetzen, dass die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen in geregelten Bahnen erfolgen soll.

Weitere Themen sind laut Pöhler der Ersatzneubau des Ostbayernrings sowie die Gleichstromtrasse Süd-Ost-Link. Ziel aller Bemühungen des Bund Naturschutz sei es, der Natur eine Stimme zu geben, betonte Pöhler abschließend. Landwirtschaftsreferentin Marion Ruppaner vom BN-Landesverband Nürnberg befasste sich in ihrem Referat mit dem zu hohen Stickstoffeintrag. Dies belaste Grundwasser und Luft, störe empfindliche Biotope und führe zu Algenproblemen, wie man sie derzeit im Bodenwöhrer Hammersee und im Eixendorfer Stausee habe. Zwei Drittel der Stickstoffemissionen landen als Lachgas in der Luft und ein Drittel im Grundwasser. Je mehr Niederschläge es gebe, desto mehr verteile sich der Stickstoff im Wasser. Gewählt wurden: Kreisvorsitzender Klaus Pöhler (Neunburg v.W.), Stellvertreter Peter Pracht (Schwandorf), Schatzmeister Josef Hierhammer (Nabburg) und Martina Pfauntsch (Bruck), Beisitzer Manfred Pfauntsch, Claudia Salzberger, Max Kuttenberger, Kassenprüfer Josef Merkl, Delegierte Arnold Kimmerl und Elisabeth Stangl. (smx)