Schule Maxhütte
Wo Kinder speziell gefördert werden

Die SVE in Maxhütte bereitet Kinder mit verzögerter Entwicklung auf die Schule vor. Für Eltern ist das oft ein Tabu-Thema.

22.02.2022 | Stand 15.09.2023, 6:54 Uhr
SVE-Leiterin Stefanie Hochholzer und ihr Team arbeiten eng mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Maxhütte-Haidhof zusammen. −Foto: Alex Huber

Die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) gibt es im Städtedreieck schon seit rund 20 Jahren, dennoch ist die professionelle Förderstelle vielen unbekannt. Dabei ist die Einrichtung für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen durchaus erfolgsversprechend. Allerdings hat die SVE auch mit vielen Vorurteilen von Eltern zu kämpfen – und mittlerweile auch mit Platzmangel.

Seit etwa acht Jahren befindet sich die SVE des sonderpädagogischen Förderzentrums im Mehrgenerationenhaus in Maxhütte-Haidhof. Zuvor befand sich die Einrichtung in Pirkensee. Unter der Trägerschaft der Lebenshilfe Schwandorf werden in der SVE Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in einer kleinen Gruppe speziell gefördert, um ihnen im Optimalfall den Übertritt an eine Regelschule zu ermöglichen. Wie Leiterin Stefanie Hochholzer erklärt, sei die SVE vor allem deshalb vielen Eltern kein Begriff, weil sich niemand gerne mit dem Thema beschäftige. „Oft herrscht eher Stillschweigen, weil sich Eltern nicht eingestehen wollen, dass das eigene Kind ein Defizit hat.“

Bezirk kommt für die Kosten auf

Im Maxhütter Mehrgenerationenhaus werden Kinder aus dem ganzen Städtedreieck gefördert. „Meistens ist es so, dass die Kinder im Regelkindergarten sind und es dann Auffälligkeiten, wie beispielsweise eine Sprachverzögerung, gibt“, erklärt Hochholzer. Vor einem Übertritt werden die Kinder getestet, um den Förderbedarf zu ermitteln, anschließend folgt die Genehmigung des Bezirks, der auch die Kosten für die Betreuung übernimmt.

Derzeit besuchen 13 Kinder die SVE, die in einer Gruppe von insgesamt vier Fachkräften betreut werden. Dazu kommen regelmäßige Besuche von Logopäden, Ergotherapeuten und Heilpädagogen. Wie Ursula Krug, Schulleiterin des Sonderpädagogischen Förderzentrums, erklärt, könnte in der SVE mittlerweile auch eine zweite Gruppe eröffnet werden. „Allerdings bräuchten wir dafür mehr Platz. Der Bedarf wäre jedenfalls da.“ Für die Zukunft sei deshalb angedacht, die SVE auch räumlich an das Förderzentrum in Leonberg anzukoppeln. „Da wir eine Landkreisschule sind, ist das Landratsamt dafür zuständig. Das ist noch alles Zukunftsmusik“, erklärt Krug.

Lerninhalte werden individuell vermittelt

Im Vergleich zu einem normalen Kindergarten hätten Kinder mit Defiziten in der SVE gleich mehrere Vorteile, beispielsweise klare Strukturen, Einzelförderung und spielerische Therapien, die genau auf die individuellen Fähigkeiten der Kinder angepasst sind. „Und wo gibt es schon vier Betreuer für 13 Kinder? Das ist schon Luxus“, sagt Krug.

Der Erfolg der speziellen Förderung macht sich laut SVE-Leiterin Hochholzer oft bemerkbar. „Vor allem bei den Kindern, die schon mit drei oder vier Jahren zu uns geschickt werden, funktioniert es gut.“ Zuletzt hätten vier Kinder den Übertritt an eine Grundschule geschafft, drei gingen zunächst ans Förderzentrum. „Das ist von Jahrgang zu Jahrgang unterschiedlich. Ganz oft sind es mehr, die an die Grundschule gehen. Und das ist ja auch unser großes Ziel“, sagt Hochholzer. „Man sieht, dass das Ganze etwas bringt.“