Musik
Zeichen der Hoffnung in Teublitz gesetzt

Der Gemeindechor, die KF-Gitarrengruppe und die Band „Secklwetzer“ boten eine musikalische Erzählung in der Pfarrkirche.

28.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:43 Uhr
Werner Artmann
Die Botschaft des Gemeindechors in Teublitz war sehr tiefgründig. −Foto: Werner Artmann

Eine musikalische Erzählung rührte die Herzen der zahlreichen Besucher an, als ein „Tänzer auf dem Seil“ durch die Teublitzer Pfarrkirche balancierte. Die Botschaft des Abends war tiefgründig und ließ die Mitwirkenden eine ganz besondere Gemeinschaft erfahren. Denn die Tatsache, dass dieses Projekt zusammenkam, war in Zeiten von Corona alles andere als selbstverständlich, sondern vielmehr ein Zeichen der Hoffnung.

Alles begann während der Ausgangssperre im Winter 2020, als Teublitz gerade hart vom Corona-Virus getroffen war. „Wie können wir den Menschen Hoffnung schenken?“, fragte sich die Kolping-Vorsitzende Martina Förster. „Wir holten Menschen zu einem gemeinsamen Projekt zusammen, das es so noch nie gegeben hat.“ Das Projekt war ein Musical.

Begeistert von ihrer Idee waren schließlich der Gemeindechor Herz Jesu unter Leitung von Dagmar Gawinowski, die Gitarrengruppe der Kolpingfamilie und die Band „Die Secklwetzer“, in der zwei Ministranten mitrockten. „Schließlich trug Pfarrer Hirmer zuerst mit etwas skeptischer Miene den Termin ein und stellte uns sogar die Pfarrkirche zur Verfügung“, so Förster.

Die musikalische Botschaft hieß der „Tänzer auf dem Seil“ und es war ein tiefes, christliches Glaubenszeugnis. Die mehr als 300 Besucher, die nach der 3G-Regel zusammenkamen, wurden darauf hingewiesen, dass sie eine Schwelle übertreten haben: „Sie haben einen Ort betreten, der auf die Gegenwart Gottes hinweist.“ So sang Max Schmid, Sänger der „Secklwetzer“, wie schön es ist, vor „Gottes Thron“ zu stehen.

Mit zur einmaligen Atmosphäre der musikalischen Erzählung trug die Beleuchtung der Pfarrkirche bei. Passend zum Lied „Dunkelrot“ färbte sich das Gotteshaus und erstrahlte feuerrot. Auch das große Kreuz in der Apsis spielte eine wichtige Rolle. Am Ende wurde dorthin der Seiltänzer projiziert und so augenfällig dargestellt, dass eigentlich immer von Gott die Rede war.

In der Mitte der Aufführung wurde die Geschichte des Seiltänzers erzählt, den Pfarrer Michael Hirmer mimte. Unter großem Staunen des Publikums nahm der Seiltänzer ein kleines Mädchen mit auf sein Seil und setzte sie dort in eine Schubkarre. „Wieso traute sich wohl das Mädchen das zu“, fragte man sich.

Schließlich stellte sich heraus, dass der Seiltänzer der Vater des Mädchens war und sie deshalb so großes Vertrauen zu ihm hatte, um mit ihm dieses waghalsige Manöver auf dem Seil zu wagen. Vertrauen auf Gott hin zu wecken war das große Anliegen aller Beteiligten.

„Ich kann es noch gar nicht fassen, wie sich das alles entwickelt hat“, schwärmt Pfarrgemeinderatsvorsitzender Georg Niederalt, der als Gitarrist mit von der Partie war. „Jeder brachte seine Ideen ein und bis zur letzten Probe war es eine dynamische Sache, die mich von ihrer Botschaft unglaublich beeindruckt hat.“ Genau diese Freude und Hoffnung sprangen von den Mitwirkenden auf die Zuschauer über. Mit stillem Staunen bis hin zu tosendem Applaus reagierte das Publikum. „Beeindruckend wie die Teublitzer ihren Glauben und ihre Gemeinschaft leben“, lobte ein Ehepaar aus dem nördlichen Landkreis Schwandorf das Engagement der Aufführenden.