Blaualgen
Aiwanger fordert einen „Entnahme-Turm“

Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Landtag schaut nach einem Jahr wieder am Stausee Eixendorf vorbei.

28.08.2018 | Stand 16.09.2023, 6:04 Uhr

Hubert Aiwanger, Walter Drexler, Martin Scharf, Maria Schlögl, Richard Tischler und MdL Joachim Hanisch am Eixendorfer Stausee. Foto: Scharf

Es ist Ferienzeit und das Thermometer steigt auf 30 Grad. Der Badeplatz am Eixendorfer Stausee ist trotzdem fast leer. Nur eine Familie mit zwei Kindern liegt am Ufer. Ins Wasser gehen sie nicht. Wenige Tage später wird das Baden im See von Amts wegen verboten. Der Grund: Blaualgen. Vor einem Jahr, im August 2017, hat sich der Vorsitzende der Landtagsfraktion der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, vor Ort über die Lage am See informiert. Ein Jahr später ist Aiwanger wieder nach Eixendorf gefahren, um sich darüber zu informieren, was in der Zwischenzeit geschehen ist.

Walter Drexler, Stadtrat und Tourismus-Beauftragter der Stadt Neunburg, berichtet Aiwanger, der von MdL Joachim Hanisch, den Kreisräten Maria Schlögl und Richard Tischler sowie Stadtrat Martin Scharf begleitet wird, von einem zwischenzeitlich erstellten 150 000 Euro teuren Gutachten, in dem Lösungsmöglichkeiten für das Blaualgen-Problem untersucht worden seien. Dazu gehören z. B. zwölf Container rund um den See für eine Seewasser-Dialyse oder schwimmende Schilfinseln im See. Außerdem wurde der „Runde Tisch“ wieder aktiviert. Walter Drexler und Hubert Aiwanger sind von diesen Lösungsvorschlägen nicht überzeugt. „Die Seewasser-Dialyse würde neben sechs Millionen Euro Anschaffungskosten pro Jahr weitere 3,6 Millionen Euro Betriebskosten verursachen. Ob sie was bringt, wissen wir frühestens in zehn Jahren“, sagt Drexler. Er und Hubert Aiwanger bleiben deshalb bei ihrer Forderung, die sie schon vor einem Jahr aufgestellt haben. Für sie ist die einzige praktikable und kostengünstigere Lösung ein sogenannter Entnahme-Turm, mit dem das oberflächennahe, erwärmte Wasser aus dem See in den darunter liegenden Fluss Schwarzach abgeleitet wird.

„Die Algen entwickeln sich nur im warmen Wasser. Und jeder Kubikmeter warmes Wasser, der weg ist, ist gut für den See“, so Walter Drexler. Es gebe bereits zahlreiche Stauseen, die mit solchen Entnahme-Türmen arbeiteten. Auch Hubert Aiwanger ist von diesem Weg überzeugt, auch wenn er in dem genannten Gutachten abgelehnt wird.