Kritik
Burgherrin wartet auf ein Gespräch

Irene Heuser ist von Teilen des Stadtrats gewaltig enttäuscht. Nun hofft sie, dass sich Thomas Gesche bei ihr meldet.

21.12.2018 | Stand 16.09.2023, 5:49 Uhr

„Burgherrin“ Irene Heuser fühlt sich von den Burglengenfelder Stadtvätern unfair behandelt. Foto: Rieke

Wer in Burglengenfeld ein unter Denkmalschutz stehendes Objekt besitzt, darf in der Kernstadt mit finanzieller Unterstützung rechnen. Die Stadt gewährt jeweils 5000 Euro für die Sanierung von Dach und Fassade. Insofern war es nachvollziehbar, als Bürgermeister Thomas Gesche vor wenigen Wochen einen Zuschussantrag der Erich-Gottfried Heuser OHG unterstützte. Geschäftsführerin Irene Heuser hatte für dieSanierung eines maroden Turms und der Ringmauerum eine Finanzspritze in Höhe von 6900 Euro gebeten. Die Maßnahme ist mit ca. 130000 Euro veranschlagt. Gesche plädierte dafür, Heuser sogar 15000 Euro zukommen zu lassen; schließlich handle es sich bei der Burg um das Wahrzeichen der Stadt.

Durchsetzen konnte er sich damit aber nicht. Mit unserer Berichterstattung dazu (24. November und 3. Dezember) ist Heuser nicht einverstanden. Sie sagt, es seien „unrichtige“ bzw. „tendenziöse“ Behauptungen enthalten. Die möchte sie nunmehr korrigieren. Heuser: „Es mag sein, dass die SPD-Fraktion im Stadtrat kirchen- und burgenfeindlich eingestellt ist.“ Dies rechtfertige aber keinesfalls, dass 2. Bürgermeisters Bernhard Krebs das Sozialwerk Heuser als eine klassische soziale Einrichtung grundsätzlich infrage stelle. Krebs hatte gesagt, die Heuser OHG sollte doch „etwas in der Kasse haben". Heuser sieht darin eine unbewiesene, saloppe Behauptung, die einem Kommunalpolitiker und erst recht einem 2. Bürgermeister nicht zustehe. Ein solcher sei zu mehr Sachlichkeit verpflichtet.

Auch der „überaus christlich-soziale Stadtrat Thomas Hofmann“ habe sich unkorrekt verhalten. Er behauptete, „die da oben haben genug Geld“ – ohne den kleinsten Nachweis dafür zu liefern. Nicht minder irritiert Heuser die Haltung von Dr. Christina Bernet (BFB), die erklärt hatte:, „Wir haben davon nichts, außer den Blick auf die Burg.“ Darüber hinaus äußert Heuser Zweifel, ob Thomas Gesche seinen Vorschlag, 15000 Euro zu gewähren, wirklich ernst meinte. Schließlich dürfte er geahnt haben, wie die Abstimmung enden würde. „Nur ein Schelm, der dabei etwas Schlechtes denkt!“, sagt Heuser. Gesche hätte es gar nicht nötig gehabt, die Sache dem Rat vorzulegen, und hätte für das „prägende Baudenkmal“ selbst 20000 Euro geben können, glaubt sie zu wissen.

Dass dann der Schriftzug „Burg Lengenfeld" auf der Burgmauer heuer beim Weihnachtsmarkt fehlte, wurde mit dem Ausspruch: Die Burgherrin sei über die Ablehnung ihres Zuschussantrags „verschnupft“, abgetan. Heuser dazu: Richtig sei, dass man „auf der Burg enttäuscht war. Was den Schriftzug angeht, so sei die Stadt aber einfach zu spät gekommen. „Die Mauer war, als die Arbeiter unangemeldet erschienen, bereits aufwendig für den Weihnachtsmarkt der Burg geschmückt. Die Dekoration habe nicht mehr beseitigt werden können. Unabhängig davon habe Gesche ein „klärendes Gespräch“ angeboten, das bis heute aber nicht stattfand. Heuser: „Ich wäre gerne dazu bereit! (ht)

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