Entscheidung
Corona bremst Brucker Ukrainehelfer

Wie im Vorjahr sagte der Verein den Hilfskonvoi ab.

01.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:07 Uhr
Corona bremst Brucker Ukrainehelfer −Foto: Annika Jehl

Zur Jahreshauptversammlung 2020 des Ukrainehilfevereins Bruck begrüßte 2. Vorsitzender Georg Mehltretter 13 Aktive im Gasthof „Weißes Rößl“. Wie aus einer Mitteilung des Vereins hervorgeht, bedankte sich 1. Bürgermeisterin Heike Faltermeier für das Engagement der Ehrenämtler und zeigte sich erleichtert, dass der Verein das so schwierige Coronajahr unbeschadet überstanden habe. Faltermeier sicherte dem Verein auch in Zukunft die volle Unterstützung seitens der Marktgemeinde zu.

In seinem Jahresbericht ging 1. Vorsitzender Hans-Jürgen Wittmann auf die Vereinsaktivitäten im abgelaufenen Jahr ein. Durch die Corona-Pandemie und die verhängten Einschränkungen war das Vereinsleben faktisch zum Erliegen gekommen. So musste unter anderem die alljährliche Fahrt mit einem Hilfskonvoi in die zentralukrainische Stadt Turbov ersatzlos gestrichen werden. Dies sei besonders bitter gewesen, da sich genügend Aktive bereiterklärt hätten, die Strapazen auf der Fahrt in die Ukraine auf sich zu nehmen, bedauerte Wittmann die Absage des Hilfskonvois.

Anschließend stellte Kassenwartin Christa Antretter die Finanzlage des Vereins vor. Nachdem ihr die Kassenprüfer Christian Mehltretter und Rudi Sommer eine saubere Buchführung bescheinigt hatten, wurde Christa Antretter mit der gesamten Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Aufgrund geänderter gesetzlicher Bestimmungen mussten die Vereinsmitglieder die 26 Jahre alte Vereinssatzung ändern. 2. Vorsitzender Georg Mehltretter legte den Anwesenden detailliert die einzelnen Änderungsvorschläge dar, über die die Mitglieder einzeln abstimmten und die neue Satzung einstimmig annahmen.

Die Ukraine gilt zwar derzeit nicht als Corona-Risikogebiet, doch gelten vor Ort weiterhin strenge Hygienevorschriften sowie eine Quarantänepflicht. Aufgrund dieser Gefährungslage für die Vereinsmitglieder, aber auch für die Gastfamilien in Turbov, sowie wegen der Unwägbarkeiten der weiteren Pandemie-Entwicklung beschlossen die Anwesenden daher schweren Herzens, den Hilfstransport auch in diesem Jahr abzusagen. Sollte sich die Pandemielage 2022 weiter entspannen, wollen die Ukrainehelfer einen dritten Anlauf nehmen, um einen ersehnten Konvoi mit Hilfsgütern nach Turbov zu bringen und ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum vor Ort mit den Gastfamilien zu begehen.

Mit auf die rund 1600 Kilometer lange Reise sollen dann wieder Hilfsgüter für das örtliche Krankenhaus und die Polyklinik sowie für ein Altenheim im benachbarten Nova Hreblya gehen. Das zweitgrößte Land Europas ist nicht nur durch die Pandemie gebeutelt – auch der Krieg im Osten des Landes bindet finanzielle Ressourcen, die für soziale Zwecke fehlen. Viele soziale Einrichtungen leben sprichwörtlich von der Hand in den Mund.