Kriminalität
Flasche gegen Wohnung von Flüchtlingen
In Bruck attackierten Unbekannte ein Haus, in dem Asylsuchende leben. Die Kripo fand Zettel mit fremdenfeindlichen Parolen.
Bruck.Am frühen Sonntagmorgen kam es in der Oberpfalz zu Flaschenwürfen auf Unterkünfte von Asylbewerbern – unter anderem in Bruck. Es wurde niemand verletzt, die Kriminalpolizeiinspektion Amberg hat aber bereits eine Ermittlungsgruppe gegründet.
Gegen 0.15 Uhr rief ein Flüchtling, der in einem Gebäude in der Unteren Bachgasse lebt, bei der Integrierten Leitstelle Amberg an und teilte mit, vor wenigen Minuten habe jemand eine Flasche gegen ein Fenster der Unterkunft geworfen.
Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass bislang Unbekannte eine leere Flasche gegen das Rollo eines Erdgeschossfensters geschmettert hatten, wodurch diese zerbrach. Zudem fanden die Beamten vor der Unterkunft mehrere Zettel mit fremdenfeindlichen Parolen. Sowohl die Flasche als auch die Schriftstücke wurden als Beweismittel sichergestellt.
Die Kripo Amberg bittet Zeugen, die im Umfeld des Tatorts verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich umgehend unter Tel. (09621) 890-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Im Zusammenhang mit dem Vorfall in Bruck wird dringend ein Pärchen gesucht, das sich in unmittelbarer Tatortnähe aufgehalten haben dürfte und eventuell Hinweise zur Tatausführung geben kann. Möglicherweise handelte es sich um russisch sprechende Personen. Die Kripo betont, dass sich bisher keinerlei Tatverdacht gegen dieses Pärchen richtet.
Ebenfalls bei der Integrierten Leitstelle Amberg meldete sich am Sonntag gegen 01.40 Uhr ein Bewohner einer Asylbewerberunterkunft in Hirschau, Grundstraße. Er teilte mit, dass es „ein großes Problem“ gebe. Aufgrund von Sprachschwierigkeiten konnten jedoch zunächst keine näheren Hintergründe in Erfahrung gebracht werden. Am Einsatzort stellten die Beamten fest, dass eine verschlossene, mit einer Flüssigkeit gefüllte Flasche, durch ein Fenster im ersten Obergeschoss geworfen worden war. Zu weiterem Sachschaden kam es nicht. Auch wurde durch das Wurfgeschoss niemand verletzt. Um festzustellen, um welche Flüssigkeit es sich genau handelt, wird diese zur Untersuchung an das Bayerische Landeskriminalamt geschickt.