Notfall
Blutkonserven werden zur Mangelware

In ganz Bayern gibt es immer weniger Blut. Das Krankenhaus in Burglengenfeld ruft deshalb dringend zur Blutspende auf.

09.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:01 Uhr
Desirée Decking-Ott steht im Labor der Burglengenfelder Klinik vor einem fast leeren Schrank mit Blutkonserven −Foto: Bernhard Krebs

Es ist ein Termin, der Désirée Decking-Ott aktuell besonders am Herzen liegt: Am Dienstag, 13. Juli, ruft das BRK Burglengenfeld von 17 bis 20.30 Uhr in die Mittelschule zum Blutspenden. Die Ärztliche Leiterin der Notaufnahme und Transfusionsverantwortliche an der Asklepios Klinik im Städtedreieck weiß um die Dringlichkeit der Aktion. Denn in ganz Bayern und natürlich auch am Burglengenfelder Krankenhaus werden Blutkonserven zunehmend zur Mangelware, da teilweise nur noch ein Drittel der Bestellungen an die Kliniken ausgeliefert werden, berichtet Bernhard Krebs, Pressesprecher der Asklepios Kliniken im Landkreis Schwandorf.

Im Durchschnitt zehn bis 20 Blutkonserven werden an der Klinik in Burglengenfeld „im Normalbetrieb“ täglich gekreuzt und bereitgestellt, u.a. für Notfälle, aber auch für Patient*innen mit Tumoren, Magenblutungen oder Blutkrebs. Zudem erfordern aufwändige Operationen in den Bereichen Gefäß- und Unfallchirurgie bzw. Orthopädie größere Mengen an Blutkonserven, „ganz abgesehen von den geplanten OPs, die wegen der Pandemie verschoben worden sind und jetzt nachgeholt werden“, so Désirée Decking-Ott.

Mitarbeiter rufen zum Blutspenden auf

Einerseits weniger Blutspender nicht zuletzt wegen der Ferienzeit, andererseits erhöhter Bedarf an Blutkonserven – das Dilemma könne laut der Ärztlichen Leiterin „nur aufgelöst werden, wenn möglichst viele Menschen zum Blutspenden gehen“. Für den 13. Juli mobilisiere sie deshalb auch die Mitarbeiter*innen des Krankenhauses, „denn natürlich wollen wir mit gutem Beispiel voran gehen.

Aus aktuellem Anlass: Wer gegen Corona geimpft wurde, „ist natürlich auch als Blutspender geeignet“. Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch ab dem 18. Geburtstag bis einen Tag vor dem 73. Geburtstag Blut spenden, die Altersbeschränkung für Erstspender ist 64 Jahre. Zur Blutspende mitzubringen sind unbedingt ein amtlicher Lichtbildausweis wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein (jeweils das Original) und, wenn vorhanden, der Blutspende-Ausweis.

Termin vereinbaren

Mehr Informationen gibt es auf www.blutspendedienst.com/blutspend etermine/203036. Auch wenn der Blutspendedienst um Terminreservierung bittet, sind „auch Spontanspender willkommen, denn jede Blutspende zählt und kann Leben retten“, unterstreicht Désirée Decking-Ott.

Im Notfall zählt oft jede Minute, so dass dann die fast universell verträglichen Blutkonserven mit der seltenen Blutgruppe 0 negativ zum Einsatz kommen. Nur sechs Prozent aller Bundesdeutschen haben sie. Selbstverständlich hält deshalb das Burglengenfelder Krankenhaus im Kühlschrank des Labors immer 0-negativ-Blutkonserven vor.