Medizin
Triumvirat für die Chirurgie

Chefarzt Dr. Dropco hat sich aus Burglengenfeld verabschiedet. Ab sofort führen drei Experten gemeinsam die Abteilung.

08.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:08 Uhr

Die neue Spitze der chirurgischen Abteilung ist ein Dreigestirn (von links): Dr. Gary Haller, Dr. Marc Philippbaar und Dr. Thorsten Cedl. Ganz rechts: Geschäftsführer Felix Rauscher Foto: Asklepios Klinik im Städtedreieck

Und wieder eine wesentliche Änderung an der Asklepiosklinik im Städtedreieck: Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, werden künftig drei Teamchefärzte gemeinsam die chirurgische Abteilung leiten. Dabei übernimmt der langjährige Oberarzt Marc Philippbaar die Leitung der Allgemein- und Viszeralchirurgie und teilt sich mit Dr. Thorsten Cedl (Unfallchirurgie und Orthopädie) und Dr. Gary Haller (Gefäßchirurgie) die Organisationsaufgaben.

Die Nachricht erreichte unser Medienhaus wenige Tage, nachdem wir eher zufällig erfahren hatten, Chefarzt Dr. Ivor Dropco habe im Mai das Haus verlassen. Dr. Dropco hatte erst vor knapp zwei Jahren in Burglengenfeld angeheuert – und war mit großen Vorschusslorbeeren bedacht worden.

Euphorie verflog schnell

„Wir freuen uns, mitDr. Dropcoeinen Spezialisten auf dem Gebiet der minimal-invasiven Chirurgie für uns zu gewinnen“, sagte 2016 Geschäftsführer Felix Rauschek. Zudem beherrscht Dropco ein Verfahren, das noch schonender für den Patienten ist: Single Incision Laparoscopic Surgery Technik (SILS) nennt sich die Methode, bei der der Chirurg praktisch durch den Bauchnabel operiert. „Ein relativ neues Verfahren, das wir bislang an der Klinik noch nicht anbieten konnten“, freute sich Rauschek damals.

Weiter „sehr gut aufgestellt“

Dr. Dropco, der als sehr freundlich und umgänglich beschreiben wird, informierte Rauschek schon vor geraumer Zeit, dass er in Burglengenfeld nicht ganz zufrieden war und auch keine große Hoffnung hatte, dass sich dies ändern würde. Insofern traf Rauschek die Entscheidung, dass er die Asklepiosklinik wieder verlassen würde, nicht ganz unvorbereitet. „Wir haben schon länger über den Abschied gesprochen. Wir pflegten einen ehrlichen Umgang“, so Rauschek gegenüber der MZ.

Der Geschäftsführer gibt sich alle Mühe, den Abgang des Spezialisten zu entdramatisieren. Bei Chefärzten dieser Qualifikation müsse man immer damit rechnen, dass sie neue Herausforderungen suchten; ihre Verträge seien in der Regel unbefristet, also mit schneller Ausstiegsmöglichkeit verbunden. Dr. Dropco, der aus Bratislava stammt und viele Jahre auch am St.-Barbara-Krankenhaus in Schwandorf gearbeitet hat, werde nun „woanders“ eine leitende Funktion übernehmen. Wo genau, verriet Rauschek nicht.

Im Übrigen, so versichert er jedoch, sei die Burglengenfelder Klinik personell weiter sehr gut aufgestellt, und minimalinvasive Eingriffe seien auch ohne Dr. Dropco hier längst gängige Praxis. Verstärkt setzt die Klinik nun auf den Leitenden Oberarzt Marc Philippbaar. Er kennt das Haus seit langem und war kommissarisch bereits in die Bresche gesprungen, als durch den Weggang von Dr. Dropcos Vorgänger eine Lücke entstanden war; nun steht er dauerhaft an der Spitze und hat sich laut Rauschek vorgenommen, die Kontakte zur Universitätsklinik Regensburg zu intensivieren. Davon sollen der Krankenhausstandort Burglengenfeld und für allem die Patienten profitieren.

Außerdem betont Rauschek, die neue Struktur der chirurgischen Abteilung, ein „Drei-Säulen-Konzept“, in dem jeder Teamchefarzt fachlich für seinen Bereich zuständig sei, sei unabhängig von Dropcos Ausscheiden zu betrachten. Es handle sich hierbei lediglich um die Fortsetzung eines Prozesses, der schon vor Jahren begonnen habe. Das Konzept habe für die Mitarbeiter den Vorteil, „dass Abläufe gemeinsam organisiert und manche Entscheidungen noch schneller und aufeinander abgestimmt getroffen werden können“. Bei den Internisten funktioniere das bereits top.

Betriebsratsvorsitzende Alice Böhm formuliert es so: „Mit dem Ausscheiden des Chefarztes wurde eine Feinjustierung vorgenommen.“ Das sei im Zuge der Neubesetzung von Chefarztstellen üblich. Die eigentlichen Umstrukturierungen, deren Ziel die stationen- und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit gewesen sei, hätten bereits 2016 stattgefunden. „Dieser Prozess ist nun abgeschlossen.“

Hier lesen Sie mehr Nachrichten aus Burglengenfeld.