Finanzen
Dieterskirchen bleibt auf Sparkurs

Die Breitbanderschließung ist der dickste Posten im Haushalt 2022. Trotzdem sinken die Schulden weiter.

25.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:31 Uhr
Ralf Gohlke
Vor dem Bau des Lärmschutzwalles musste erst die Wasserleitung näher an die Straße verlegt werden. −Foto: Ralf Gohlke

Wo andere Gemeinden mit Rekordhaushalten von sich Reden machen, glänzt Dieterskirchen einmal mehr mit Sparsamkeit. Nach dem Bau des Kindergartens sind für heuer keine Großinvestitionen vorgesehen. Der größte Brocken im Investitionsplan ist die Breitbanderschließung, für die 1.130.000 Euro verplant wurden, von denen allerdings rund 900.000 Euro als Förderung erwartet werden.

Bürgermeisterin Anita Forster (CSU) trug weitere Einzelbeträge aus dem Investitionsprogramm vor. So wurde unter anderem die erste Rate für ein neues TLF der Feuerwehr in Höhen 125.000 Euro eingeplant, ebenso 150.000 Euro für den Wasseranschluss des neuen Baugebiets „Heiglfeld“. 165.000 Euro will sich die Gemeinde die Sanierung der Verbindungsstraße Bach-Tradhof kosten lassen. Insgesamt beträgt die Summe der Investitionen für 2022 1.851.000 Euro, für die 997.000 an Zuweisungen erwartet werden. Zur Breitbandversorgung merkte Forster noch an.: „Das ist ein Mega-Paket, das fast alle unsere Rücklagen brauchen wird.“

Keine Kreditaufnahmen geplant

Die Erläuterungen zum Haushalt 2023 vermittelte Kämmerin Martina Held. Demnach wurden 3.950.300 Euro verplant, von denen 2.022.300 auf den Verwaltungs- und 1.938.000 Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen. Da keine Kreditaufnahmen vorgesehen seien, sei der Haushalt auch nicht genehmigungs- sondern nur vorlagepflichtig. Ein Plus von rund 65.000 Euro bei der Gewerbesteuer (gegenüber dem Vorjahr ) und einen um rund 22.000 Euro höheren Ansatz bei den Schlüsselzuweisungen konnte sie bei den Einnahmen ansetzen. Rund 35.000 Euro höhere Personalausgaben ergaben sich auf der Ausgabenseite, ebenso wie eine moderate Anhebung von 8950 Euro bei der Umlage zur Verwaltungsgemeinschaft.

Held begrüßte die Rücklagenbildung, mit der nun ein Großteil der Breitbanderweiterung finanziert werden könne. Nach jetziger Planung könnte auch 2022 wieder eine Tilgung von 60.000 Euro erfolgen. Damit vermindere sich der Schuldenstand zum Jahresende auf 399.081 Euro oder 399,88 Euro pro Einwohner. Damit liege sie unter dem Durchschnitt vergleichbarer Gemeinden mit 595 Euro. Held erwähnte, dass Dieterskirchen damit zu den „Mustergemeinden in Sachen Schuldenabbau“ innerhalb der VG zähle. Sie stellte klar, dass die staatliche Unterstützung der letzten Jahre, im Verbund mit sparsamer Haushaltsführung dazu beigetragen hätten. Sowohl der Haushalt als auch der Investitionsplan wurde einstimmig angenommen.

Lärmschutzwall wird gebaut

Nachdem auch zwei Bauanträge für ein Einfamilienwohnhaus und einen Dachgeschossausbau gebilligt waren, informierte die Bürgermeisterin über den Stand der Baumaßnahme entlang der Staatsstraße. Schon bei der Aufstellung des Bebauungsplanes für das Baugebiet „Horneckfeld“, hatte das Landratsamt einen Lärmschutzwall entlang der Oberviechtacher Straße zur Auflage gemacht. Um den Wall jetzt errichten zu können, musste zunächst die Wasserleitung in Richtung Straße verlegt werden. „Es hätte keinen Sinn gemacht, diese unter dem Lärmschutz verlaufen zu lassen“, verdeutlichte sie. Nachdem die Leitungen verlegt wurden, soll nun ein Wall und eine Wand auf einer Länge von rund 110 Metern entstehen.