Kirche St. Georg
Kunstwerk wächst mit jedem Toten

Im Klardorfer Raum der Ruhe hat Pfarrer Meier ein Kreuz aus Stahl erschaffen. Dies soll die Härte des Menschen symbolisieren.

20.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:48 Uhr
Markus Meier erläutert im modernen Ort für das Denken an die Verstorbenen in der Pfarrkirche St. Georg in Klardorf das Kreuz aus Stahl: Es soll die Härte des Menschen symbolisieren. −Foto: Julia Kramer

Kunst in der Kirche. Das kann man in der Pfarrkirche in Klardorf finden. Modern. Kantig. Reduziert. So beschreibt es Markus Meier, der dieses aus Baustahl geformte Kreuz im Jahr 2011 gefertigt hat. Der Geistliche Meier ist ein Kunstliebhaber. So hatte er sich Gedanken gemacht wie oder wo man im Gottesdienstraum einen Ort schaffen kann, um in Würde und in einem zur Ruhe kommen betrachten und verweilen, ja einen Gedanken einlegen kann. Beflügelt durch das Wort der Schrift „der Tod wird nicht mehr sein“, hat Meier nun ein Kunstwerk für die Pfarrkirche im Eingangsbereich der Pfarrkirche St. Georg gestaltet.

„Das grob gebogene und güldene, schon ein bisschen schimmernde Kreuz aus Baustahl, ist ein Symbol für den Mensch dieser Tage“, erzählt der Klardorfer Pfarrer. Der Baustoff stehe für die Härte, aber auch für das menschliche Streben. Er wirke wie ein Gefängnis. „Manchmal fühlen sich Menschen wie Gefangene. Gefangen in Angst, in Schmerz, in Trauer.“ Hinter all diesen Kreuzen des Alltags leuchte bereits die goldene Sonne als Scheibe durch das Kreuz von den Menschen. Die Auferstehung, das Neuwerden, die Hoffnung auf ewiges Leben gehe hinter allem auf.

Das Kunstwerk in Klardorf wächst. Jedes Mal, wenn ein Mensch geht, wird sein Totengedenkbild an dieses Kreuz gehängt als Zeichen der Hoffnung auf das Versprechen Gottes.