Corona
Vier Bürgermeister rufen zum Impfen auf

Die Lage ist dramatisch. Daher appellieren die Rathauschefs der VG Neunburg an alle. Auch Kontakte sollen reduziert werden.

15.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:24 Uhr
Aufeinander achten und sich impfen lassen – dazu rufen vier Bürgermeister gemeinsam auf. −Foto: Sven Hoppe/picture alliance/dpa

Die Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft Neunburg, Maximilian Beer aus Schwarzhofen, Walter Schauer aus Thanstein, Anita Forster aus Dieterskirchen und Markus Dauch aus Neukirchen-Balbini, wenden sich an ihre Gemeindemitglieder: Sie rufen zum Impfen auf. In der Mitteilung der VG Neunburg heißt es, die Inzidenzen seien auf einem Höchststand, die Auslastung der Intensivstationen komme an ihre Grenzen und der Landkreis Schwandorf stehe vor einem Kollaps der intensivmedizinischen Versorgung.

Die Belastungen für das in diesen Stationen tätige pflegerische und ärztliche Personal seien enorm. „Für uns alle – egal ob geimpft oder ungeimpft – muss nun eine zentrale Maßnahme im Vordergrund stehen: die Überprüfung unseres Verhaltens und die Reduzierung von Kontakten. Deshalb bitten wir Sie eindringlich: Reduzieren Sie Ihre sozialen Kontakte auf das Notwendige!“

An Kinder und Jugendliche denken

Bei notwendigen und verantwortbaren Zusammenkünften und Veranstaltungen sollen die geltenden Regelungen, Abstandsgebote und Hygienekonzepte beachtet werden. „Geben Sie Acht auf die Älteren und Schwächeren in unserer Gesellschaft.“ Die Bürgermeister appellieren, die Bürger sollten an Kinder und Jugendliche denken. Sie hätten in den vergangenen Monaten gewaltige Einschnitte hinnehmen müssen. Manche Kinder erinnern sich nicht mehr an ein unbeschwertes Leben und Aufwachsen vor der Pandemie. Die Folgen davon zeigen sich in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und jeden Tag in der Arbeit der Jugendämter.

In einem gewaltigen Kraftakt stemmen die etablierten Strukturen der Ärzteschaft mit Unterstützung des Landkreises die Erhöhung des Impftempos und zusätzlich wohnortnahe Impfangebote. Ältere Menschen und diejenigen, die frühzeitig geimpft wurden, benötigen nun zeitnah eine Booster-Impfung. Die Bürgermeister rufen dazu auf, mit den Hausärzten zu sprechen und Impfangebote zu nutzen.

Impfung ist der Weg aus der Pandemie

Die Impfung sei derzeit der zentrale Baustein der Pandemiebekämpfung. „Denn obwohl wir zwischenzeitlich wissen, dass Geimpfte sich infizieren, das Virus weitertragen und bei Vorerkrankungen auch schwer erkranken können, ist diese Wahrscheinlichkeit nach klarer wissenschaftlicher Meinung um ein Vielfaches geringer als bei Menschen ohne Impfschutz“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der vier Bürgermeister. Fakt sei, dass die ganz überwiegende Mehrheit der Patienten auf den Intensivstationen nicht geimpft ist.

Verunsicherung:Warnung:
Die Bürgermeister teilen mit, dass sie in Gesprächen und in den sozialen Netzwerken oft mit Unwahrheiten konfrontiert werden, die meist nur einen Zweck verfolgten: Diejenigen, die unsicher sind, ob sie sich impfen lassen sollen, zu verunsichern und vom Impfen abzuhalten.Dass die allermeisten der so verbreiteten Aussagen einer objektiven und wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten, würde diejenigen, die dies beharrlich verbreiten, nicht interessieren.

Der wirksamste Schutz gegen Covid-19 und zugleich der schnellste Weg aus der Pandemie sei die Impfung, sind sich die Bürgermeister sicher. „Wir appellieren daher an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Gemeinden, die Impfangebote anzunehmen und damit zu einem hohen Schutzniveau beizutragen.“

Die Entscheidung, sich impfen zu lassen, müsse jeder Einzelne individuell und freiwillig für sich persönlich treffen. Ein „normales Leben“ verknüpfen die Bürgermeister in ihrer Erklärung mit einer deutlich höheren Impfquote. Impfungen seien der beste Weg zurück in ein offenes gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben – und der beste Schutz für die Gesundheit jeder und jedes Einzelnen.