Nachruf
Nittenauer mit Sammelleidenschaft: Rudolf Tonollo ist tot

17.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:02 Uhr
Historische Postkarten waren eine große Leidenschaft von Rudolf Tonollo. −Foto: Lorenz, Archiv

Die Geschichte seiner Heimat lag Rudolf Tonollo stets am Herzen – und er machte sie mit Hilfe seiner Sammlung historischer Postkarten über viele Jahre hinweg den Lesern der Mittelbayerischen zugänglich. Nun ist Tonollo im Alter von 81 Jahren gestorben.

Er wuchs mit zwei Brüdern zunächst im Bayerischen Wald in einem kleinen Dorf in der Nähe von Grafenau auf. Nach dem Krieg wurde Nittenau für die Familie dann endgültig zur Heimat. Dort besuchte Tonollo die Schule und absolvierte eine Lehre zum Elektriker. Viele Jahre arbeitete er beim damaligen Schamott- und Tonwerk in Ponzholz. Auch beim früheren Bundesgrenzschutz (BGS) in Schwandorf war er als Unterkunftsleiter und Pförtner beschäftigt.

Schwer traf Tonollo der Tod seines ersten Sohnes, der als Baby an Meningitis starb. Einen weiteren Schicksalsschlag hatte Tonollo zu verkraften, als er 2008 seine geliebte Ehefrau Christa zu Grabe trugen musste. Sie war seit 1996 für die SPD im Stadtrat aktiv gewesen.

Über 300 historische Aufnahmen aus Nittenau

Tonollos Leidenschaft gehörte über Jahrzehnte hinweg seiner gewaltigenPostkartensammlung. Auf Flohmärkten und Tauschbörsen ging er auf die Suche nach Karten aus Nittenau, Bruck, Bodenwöhr, aber auch aus anderen Regionen. Mit Hilfe seines Sohns Thomas gelang es ihm, seine Sammlung ständig zu erweitern. Allein mehr als 300 historische Karten aus Nittenau füllten seine Alben. Seine Freude an den alten Aufnahmen teilte er gern mit den MZ-Lesern.

Tonollos Liebe galt außerdem bis zuletzt dem Wald, wo er sich gern aufhielt. Viel Zeit widmete er seinem Garten, besonders der Pflege seiner Rosen. Eine Freude war ihm auch der Besuch des Stammtisches im Gasthof Schmidbauer. Das Requiem findet am Donnerstag, 19. Januar, um 14.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche in Nittenau statt.