Messe in Oberviechtach
1200 Schüler holten sich Inspirationen für die berufliche Zukunft

25.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:45 Uhr
Josef Schaller
Die Ehrengäste am Stand der Firma db-matik in der Messehalle: Thema war dort unter anderem das duale Studium. −Foto: Fotos: Josef Schaller

Die Academicus-Live-Messe zur Berufs- und Studienorientierung lockte mehr als 1200 Schüler nach Oberviechtach. Sie konnten sich bei 83 Ausstellern und in mehr als 50 Vorträgen informieren.

Die Besucher aus den Landkreisen Schwandorf, Cham, Weiden und Neustadt/Waldnaab konnten sie sich am Donnerstag am Ortenburg-Gymnasium in Oberviechtach für ihre Berufs- oder Studienwahl wertvolle Informationen und Inspirationen holen.

„Nutzt jede Minute dieses Tages; nutzt dieses Angebot und jede Gelegenheit für ein Gespräch; prüft, was ihr an Potenzial habt und baut heute an eurer beruflichen Vision“, lautete der Appell von Richard Brunner, IHK-Geschäftsführer in Cham, an die Schüler. Bernhard Lang von der Agentur für Arbeit Schwandorf verwies auf die mehr als 300 Ausbildungsberufe und 20000 Studienberufe, die es gebe.

Weltweit konkurrenzfähig

Der Bezirkstagspräsident und Chamer Landrat Franz Löffler bezeichnete die Landkreise Schwandorf und Cham als „starke Region“, wo Produkte entwickelt würden, die weltweit konkurrenzfähig seien. „Um diese Wertschöpfung zu stabilisieren und auszubauen, brauchen wir Sie, die sich dieser Herausforderung stellen wollen“, wandte sich der Landrat an die Schüler.

Bildungsinstitutionen, Industrie, Dienstleister und Behörden versuchten, in persönlichen Gesprächen, in Vorträgen und mit umfangreichem Info-Material das Interesse der Jugendlichen zu wecken. Während Universitäten und Hochschulen ihre Studienangebote präsentierten, warben Betriebe mit der Möglichkeit eines dualen Studiums begleitend zur Ausbildung. Auf diesem Wege ist es zum Beispiel bei der Asklepios-Klinik Oberviechtach möglich, eine Ausbildung als Pflegefachkraft zum Physician Assistant zu erweitern. Der dürfe auch Arztaufgaben übernehmen, wie am Infostand der Klinik zu erfahren war. Auch bei der Berufsfachschule für Physiotherapie in Cham ist eine dreijährige Ausbildungszeit mit einem Studium an der Universität Regensburg oder an der TH Deggendorf kombinierbar.

Die Firma db-matik bildet im Rahmen eines dualen Studiums zum Mathematisch-Technischen Software-Entwickler aus. Oder wie wäre es mit einer Lehre am Campus Cham der TH Deggendorf im Rahmen eines kooperativen Bachelor-Studiengangs mit Schwerpunkt Mechatronik in Verbindung mit einer Firma aus der Region? Für alle, die einen Job im Öffentlichen Dienst suchen, war unter anderem die Regierung der Oberpfalz ein Ansprechpartner. Auch dort wurde ein duales Studium für eine spätere Tätigkeit in einem Landratsamt oder bei der Regierung präsentiert.

Die Firma Inotech, ein Kunststoff verarbeitender Betrieb aus Nabburg, der fünf Ausbildungsberufe zu bieten hat, lockt neue Azubis sogar mit einem kostenloses Bike-Leasing und monatlichen Tankgutscheinen. „Man muss heutzutage kreativ sein und Anreize schaffen, um junge Absolventen für Ausbildungsberufe zu begeistern“, so Manuela Kreiter, die Personalchefin der Firma. Auch bei Inotech sei ein ausbildungsbegleitendes Studium möglich und werde vom Unternehmen gefördert.

Großen Zuspruch fanden auch die Info-Stände der Bayerischen Polizei und der Bundespolizei. „Die Chancen waren noch nie so gut wie zurzeit, bei uns unterzukommen“, sagte Franz Probst, Einstellungsberater der Bundespolizei. Die Sicherheitsbehörde bietet viele Möglichkeiten zur Spezialisierung, ein gutes Einkommen, soziale Absicherung und sogar eine kostenlose Krankenversicherung.

Lob von den Schülern

Das umfangreiche Informationsangebot der Bildungs- und Studienmesse kam bei den Schülern gut an. „Für Leute, die noch keine konkrete Vorstellung haben, ist das eine gute Sache“, sagte Emily Wegner aus Schwandorf. Katharina Kulzer aus Roding bezeichnete die Messe als „sehr innovativ“. Kilian Duscher aus Schwandorf sagte, „man konnte an den Ständen interaktiv sein.“ Aber leider sei das alles etwas unübersichtlich, so der Kritikpunkt des Schülers.